Centurions Ghost - A Sign Of Things To Come

Review

Eine Schwermetallbombe aus Death Metal und Doomcore schmeißen uns CENTURIONS GHOST um die Ohren. Beginnt das Album noch sehr Death-lastig, wendet man sich nach einem atmosphärischen Intermezzo ab dem dritten Song mehr dem Doom Metal zu. Ganz so leicht machen es uns die Briten allerdings nicht, denn auch Elemente des Black Metal und klassischem Power Metal Doom sind auf „A Sign Of Things To Come“ zu finden.

Mit ihren tonnenschweren Gitarren, den schleppenden Drums aber vor allem durch die Soloarbeit und die Akkordfolgen erzeugen CENTURIONS GHOST eine bedrückende Atmosphäre, die wie eine Mischung aus SOLITUDE AETURNUS und WINTER klingt. Aber auch Ähnlichkeiten zu Old-School-Legenden wie CELTIC FROST, PENTACLE und CATHEDRAL sind nicht von der Hand zu weisen. Dabei behält das Quintett aus Großbritannien aber stets eine gewisse ‚Mindestgeschwindigkeit‘ ein, ohne in Zeitlupentempo zu verfallen. Besonders hervorzuheben sind hierbei „Empyrean (Circle of God)“ und „Misery Serenade“, die sich zäh wie Lava aus den Boxen quälen, um dann unaufhaltsam wie eine Lawine alles platt zu walzen. Vor allem letzterer Song steht den Genre-Größen in absolut nichts nach: Ultratief gestimmte Gitarren, brummende Bässe, Drums, die man in der Magengrube spürt – CENTURIONS GHOST zeigen hier, dass sie ohne Probleme in der Oberliga spielen können. Und wenn der Albumtitel Programm sein soll, kann man regelrecht heißhungrig werden, auf das was da noch kommen soll.

Den Abschluß bildet „The Eight Deadly Sin“, der eine ganze Prise Rock’n’Roll abbekommen hat, was in der Kombination Death/Doom auch wunderbar funktioniert – und darüber hinaus noch mal mehr als deutlich macht, dass sich die Band in keine vorgefertigten Schemata und Schubladen hineinzwängen lässt. James Begleys grunzend-krächzender Gesang paßt dabei wie die Faust aufs Auge, und ist mehr als nur eine Betonung der düsteren Atmosphäre, die sich über das gesamte Album zieht.

Einziger Wermutstropfen ist die vielleicht etwas kurz geratene Spielzeit, aber darüber kann man angesichts der Killer-Songs hinwegsehen. Und wenn dieses Album tatsächlich erst der Anfang ist, dann wird uns spätestens der Nachfolger vollkommen zermalmen.

CENTURIONS GHOST erscheinen auf dem schwedischen Label I HATE RECORDS, die vor kurzem auch EVOKEN unter Vertrag genommen haben. Dort scheinen auf jeden Fall fähige Leute mit gutem Riecher für Doom Metal zu sitzen.

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05.11.2006

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