Centhron - Lichtsucher

Review

„EBM is dead“ … spätestens seit Neuroticfish ein nicht unbekannter Spruch, der jedoch treffend einen gewissen Stillstand in der Elektroszene anprangerte. Es mag jeder davon halten was er will, doch gerade in den letzten Jahren zeigte sich, dass Elektro noch lange nicht tot ist und auch immer wieder neues Bands das Licht der Welt erblickten. Entgegen des Titels des Albums haben auch Centhron mit „Lichtsucher“ eben dieses Licht der Welt nun erblickt und veröffentlichen damit ein richtig „fettes“ Album. Wohl kaum jemand konnte damit rechnen, war die Band wirklich nur eingefleischten Elektros bekannt, die immer mal wieder im Underground nach unbekannten Bands schnüffeln. Musikalisch lassen es Centhron dabei recht ordentlich krachen, wenn die Härte dabei allerdings primär durch die heftigst verzerrten Leadvocals entsteht. Dass „Lichtsucher“ dann nicht in eine wilde Brüllorgie ausartet, verdankt das Album den zahlreichen „auflockernden“ Spielereien, seien es immer wieder vorkommende Sprachsamples, melodische Synthiebögen und vor allem die genialen und regelmäßig eingestreuten weiblichen Vocals. Fast alle Songs sind in deutscher Sprache – thematisch dreht es sich um die eher negativen Dinge des Lebens wie Krieg und Tod. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreiches Elektroalbum, das geschickt mit der Härte des Industrial und der Melodik des Futurepop spielt und so auch eine breite Hörerschaft ansprechen dürfte. Unbedingt antesten – vor allem Songs wie „Front Angel“, „Traumkämpfer“ oder „Gleichschritt“ sollte sich niemand entgehen lassen !

12.03.2004
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