Obwohl es die Band „Cenotaph“ bereits seit 1989 gibt, war sie mir bis dato noch kein Begriff, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass es die letzen sechs Jahre sehr still um die mexikanischen Extrem-Metaller war. Mit „Saga Bélica“ meldet man sich nun gewaltig aus dem Vorruhestand zurück, und präsentiert ein ausgezeichnetes Old-School-Thrash-Brett, das mit einigen Death Metal Anleihen aufwarten kann. Zu meinem eigenem Bedauern musste ich allerdings zur Kenntnis nehmen, dass dies wohl auch Cenotaphs letzter Streich sein wird, denn alleiniges ursprüngliches Bandmitglied Oscar hat die Brocken aus Wut und Frust über das Business hingeschmissen. Ganz im Zeichen dieser Wut steht auch das Album „Saga Bélica“, das seine acht „Hassbatzen“ – wie mein geehrter Kollege immer zu sagen pflegt – einem nur so gen Gehörgang feuert. Schon der Opener „Iron Peaks and Fists“ gibt die brutale Marschrichtung vor, von welcher im Verlauf der übrigen Stücke keinen Deut abgewichen wird. Besonders tut sich hier Shouter Edgardo hervor, dessen „Uhs“ wohl im Metalbereich ihres gleichen suchen dürften. Selten habe ich jemanden so fies grunzen und röcheln hören. Als Beispiel sei nur „Lambs for Wolfs“ genannt, das mit eben so einem markanten Grunzer loslegt. Freunde schnellen Drummings werden ebenso über Oscars punktgenaues Spiel und seine immer wieder gerne gefahrenen Double-Bass-Attacken erfreut sein. Einziger Kritikpunkt, meines Erachtens, ist lediglich der Gitarren- und Bass-Sound, der recht dünn und drucklos ausgefallen ist. Für mich doch ein wenig unverständlich, saß doch niemand geringeres als Harris Johns (Sodom) an den Reglern. Da hat man schon stärkere Leistungen gehört. Nichtsdestotrotz bleibt „Saga Bélica“ ein überaus empfehlenswertes Album für jeden Thrash-Fan.
Ich kenne die CD nicht, aber wie kannst du schreiben, dass "LEDIGLICH der Gitarren- und Bass-Sound recht dünn und drucklos ausgefallen ist"? Das wäre ja so, als würde ich einen Wein begutachten und dann sagen: "Ja, Farbe und Geruch des Weines sind ausgesprochen gut, LEDIGLICH der Wein schmeckt schlecht." … vielleicht hast du das ja auch mit dem Blick eines BM-Fans gesehen, der keinen Wert auf die technische und soundtechnische Ausführung musikalischer Ergüsse legt.