Seit 2018 hat der Universalkünstler Chris Engels mit dem CEN-PROJEKT neun Alben veröffentlicht. Auf seinem Album „Dark Clouds“ thematisiert er die Reise des umtriebigen Allrounders.
CEN-PROJEKTs „Dark Clouds“ ist experimenteller als je zuvor
Schon der Opener „No Passions“ beginnt verträumt, geht langsam in eine stimmige Akustikgitarre über und steigert sich zu einem Crescendo diverser Elektroinstrumente. Die dezenten, doch passenden Drums leiten ein spaciges Solo ein, das nichts anderes als die Unendlichkeit des Alls symbolisieren kann. So muss ein akustischer Traum starten!
Mit jedem Song steigern sich Stimmung und Geschwindigkeit, ehe es in „The Phoenix“ zu einem retardierenden Moment mit hohem Tempo, kraftvollem Rhythmus und einem abschließenden Gitarrensolo kommt – hier erlebt „Dark Clouds“ einen Urknall der Musik. War davor ein verträumtes Nichts zu hören, explodiert die Existenz nun in all ihren Facetten und ihrem oberflächlichen Chaos.
Nach dem Big Bang leitet der Song „From Nothing To Life“ das Leben als unerwartet einsetzende Strophe ein. Engels portraitiert mit „Dark Clouds“ die Schöpfung und das Sein mit allen Gesichtspunkten und lädt den Hörer zu einer Fahrt in einen aufsteigenden Ballon ein, der alle Grenzen durchbricht.
CEN-PROJEKT packt alles aus, was das Soundlabor zu bieten hat
Handwerklich gibt es über dieses Album nichts Negatives zu sagen. Beats, Effekte, Synthesizer, Gitarre, Synthie-Orgel und Gesang greifen ineinander wie eine perfekt gemischte Farbpalette. Engels bietet neben den für Prog Rock typischen Keyboardpassagen ein paar Überraschungen durch Flöten und elektronische Chöre. Darauf muss sich der Hörer einlassen. Doch nichts wirkt aufgesetzt oder unnötig. Wie bei einem musikalischen Hieronymus Bosch passt hier alles perfekt zusammen und ergibt ein mit Klangfarben gemaltes Triptychon. Genau dafür wurde die Elektrotechnik für die Musik erfunden.
CEN-PROJEKT bildet mit „Dark Clouds“ die Summe
SIMON & GARFUNKEL, wenn sie modernere Technik gehabt hätten. LOW ROAR, wenn sie Träume wagen würden. PAGANINI, wenn er Rock gemacht hätte und ein paar hundert Jahre später aktiv gewesen wäre. CHRIS HUELSBECK, wenn er statt Videospielmusik Rock und Metal komponiert hätte. Mit all diesen Dingen könnte man CEN-PROJEKT beschreiben, doch nichts käme wirklich an das heran, was sich in „Dark Clouds“ als Summe eines beeindruckenden Ganzen zusammenfindet. Engels will seine Hörer mit diesem Album auf eine sinnliche Reise einladen. Das ist ihm hervorragend gelungen!
Review von C. E. Wild
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