Cemetery Skyline - Nordic Gothic

Review

Soundcheck Oktober 2024# 4

Hand auf’s Herz – welcher DARK-TRANQUILLITY-Fan hat sich noch nie gedacht, wie ein Album klingen würde, auf welchem Mikael Stanne ausschließlich clean singt? Das Gegenteil war zuletzt auf „Character“ der Fall und knapp 20 Jahre später bekommen wir die Antwort. Es handelt sich aber nicht um Göteborg-Melo-Death, sondern um die neue Supergroup CEMETERY SKYLINE. Nebst Stanne sind noch Markus Vanhala (INSOMNIUM, OMNIUM GATHERUM), Victor Brandt (live bei DIMMU BORGIR), Santeri Kallio (AMORPHIS) und Vesa Ranta (ex-SENTENCED) mit von der Partie. Das Supergroup-Lineup verrät schon mit dem Albumtitel des Debüts, welchem Genre sie sich verschrieben haben: „Nordic Gothic“.

CEMETERY SKYLINE – Gothic Metal von Melo-Death-Experten

Die Besetzung von CEMETERY SKYLINE hat für einiges an Klassikern gesorgt, doch ein waschechtes Gothic-Rock/Metal-Album ist nicht darunter. Höchste Zeit, dies zu ändern dachte sich der Fünfer und legt zehn Hymnen vor, die in der Dunkeldisko schnell Freunde finden. Das flotte „Torn Away“ reißt einen direkt mit in einen Sog aus Keyboardmelodien, zackigen Riffs und Stannes Säuselstimme. Der Klargesang des sympathischen Fronters unterscheidet sich teils deutlich von seiner Arbeit bei DARK TRANQUILLITY und THE HALO EFFECT. Er singt deutlich höher, sanfter und schmachtiger, was hervorragend zur Musik passt.

Die drei Singles „In Darkness“, „Violent Storm“ und „Behind The Lie“ überzeugen alle auf eigene Art und Weise. Erstere ist eine klassische Singlewahl mit poppigen Strophen und Ohrwurmrefrain, „Violent Storm“ eine lockere Uptempo-Nummer und letztere beinhaltet einen Part, der am ehesten als „Gothic Breakdown“ durchgeht, was zur Härte des Stücks beiträgt.

Eine Reise durch skandinavische Goth-Geschichte

Das doomige „When Silence Speaks“ schreibt Atmosphäre mit seinen schleppenden Strophen ganz groß und das folgende „The Darkest Night“ könnte auch ein HIM-Song sein. Wir hätten uns bisher nie ein Duett von Mikael Stanne mit Ville Valo vorstellen können, doch CEMETERY SKYLINE ändern das. Hoffentlich notiert sich die skandinavische Supergroup das für Album Nummer zwei.

Die musikalische Bandbreite von „Nordic Gothic“ reicht von poppigen Goth-Rockern über SENTENCED-Gedächtnistracks bis hin zu düsteren, nachdenklichen Hymnen. Ganz großes Kino liefert der Rausschmeißer „Alone Together“, der eine depressive Schönheit ausstrahlt und sich richtig Zeit nimmt, um Melancholie zu verbreiten.

„Nordic Gothic“ ist ein perfektes Herbstalbum

CEMETERY SKYLINE haben mit Anfang Oktober den Release von „Nordic Gothic“ perfekt getimt. Die Tage werden kürzer, es wird kälter und die Sommerstimmung schwindet. Die Pop-Punk- und Metalcore-Platten verschwinden im Schrank und die Zeit für Doom-, Black- und Gothic Metal kommt. Zum vollen Düsterglück fehlt eine Clubtour mit ordentlich Nebel und sphärischen Lichtern. Bis dahin drehen wir alle Regler auf elf und legen „Nordic Gothic“ des Öfteren auf.

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04.10.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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