Cemetary of Scream - Deeppression

Review

Wie beim Vorgänger Melancholy ist auch hier wieder eine Unzahl von Musikern beteiligt (7 + 3 Gastmusiker), was sich im Gegensatz zum besagten Erstling mehr als positiv auswirkt. Doch Achtung! Deeppression ist schwer einzuordnen. Ich weiß beim besten Willen nicht, welche Schublade ich aufmachen soll, um den Stil zu beschreiben. Metal, Gothic, Rock oder gar Pop? Kein gängiges Klischee vermag es, das Schaffen der Polen treffend zu beschreiben. Abwechslungsreichtum wird sowohl musikalisch als auch gesanglich großgeschrieben. So ergibt sich auf erhebende Weise ein vielschichtiges, experimentierfreudiges Gesamtwerk. Sicherlich ist auch eine gewisse Härte vorhanden, doch kommt die Musik andererseits so süßlich, so weich daher, nimmt einen vollkommen gefangen und entführt einen in sanfte Träume. Das trifft es wohl am besten: Eine musikalische Traumreise durch die Gefühls- und Gedankenwelten Cemetary of Screams! Kommt der erste Song noch recht konventionell (und irgendwie auch langweilig) daher, so verdichtet sich die Atmosphäre dieses Longplayers Stück für Stück, läßt einen vollkommen unbemerkt auf sanften Schwingen dieser Welt entgleiten, vereinnamt einen vollkommen. Bis nach dem letzten Arrangement dann eine leichte Benommenheit und auch Enttäuschung über das frühe Ende zurückbleibt, und man gar nicht anders kann, als die Play-Taste des CD-Players ein zweites Mal zu betätigen und sich erneut der dekandenten Lethargie dieses Kunstwerkes hinzugeben. Bleibt eigentlich nur noch zu sagen, daß dieses Album problemlos die Höchstnote hätte erhalten können, wenn man sich den ersten Titel gespart hätte. Er klingt einfach zu oberflächlich und zu unausgereift, daß man einfach über ihn hinwegsehen könnte.

18.07.1998
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