In seiner Besprechung des letzten Albums von CELTACHOR („Nuada Of The Silver Arm“) schrieb Kollege Schneider: „An mancher Stelle hapert es noch und für ein nächstes Album wünsche ich mir, dass die Folk-Elemente stärker zum Tragen kommen.“ Höre her, seine Bitte wurde umgesetzt. „Fiannaíocht“ ist deutlich weniger geradlinig, nimmt mehr songstrukturelle Umwege und baut den Folk-Anteil mächtig aus.
CELTACHOR bauen den Folk-Anteil auf „Fiannaíocht“ deutlich aus.
Das sieht man auch bei der wachsenden Besetzung: Mit Liam Henry verstärkt ein neuer Geiger das Line-up von CELTACHOR und der ebenfalls neugewonnene Robert bringt sein erweitertes musikalisches Spektrum ein: Neben dem Hauptinstrument Bass spielt er noch irische Harfe und Bouzouki. Logisch, dass das neue und inzwischen dritte Album der Iren in der Summe folkiger und melodischer, rundherum abwechslungsreicher ausgefallen ist. Dass Fronter Stephen sein Repertoire jetzt auch um Klargesang ergänzt, passt gut in diese Entwicklung.
Mehr Melodie und Gedudel, weniger Aggressivität
CELTACHOR erzählen auch auf dem Konzeptalbum „Fiannaíocht“ Geschichten ihrer Vorfahren und behandeln Themen der irischen Mythologie; hier im Speziellen die Jugend des irischen Helden Finn, der aus den Kriegergruppen der Fianna stammte. Zurück zu den Liedern: Da es nach wie vor ballert und rattert, der Black Metal inklusive Krächzgesang also nicht verschwunden ist, haben sich CELTACHOR nicht groß verändert, sondern weiterentwickelt – alles im Rahmen des bis dato Vorhandenen. Zwar erscheinen die cleanen Vocals nicht immer hilfreich, doch hier befinden wir uns in sehr subjektiven Gefilden. Die rohe Energie geht im Direktvergleich mit den älteren Werken etwas flöten (höhö), dafür kann man die neuen Arrangements als ausgereifter beurteilen. Für Freunde des Folk Metals, die es auch gern mal seicht haben, liefert „Fiannaíocht“ jedenfalls die passenden Nummern … nur eben keine richtigen Hits.
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