Vier Jahre nach ihrem Debüt “Desolate North”, mit dem sich CELESTIIAL aus dem Nichts in die Herzen der amerikaischen Funeral Doom Metal-Fans gespielt haben, erscheint ihr zweites Full Length-Werk “Where Life Springs Eternal”.
Ein Funeral Doom-Album zu erschaffen, ist, so stelle ich es mir vor, hauptsächlich eine Frage von Zeit und Ausdauer. Für den Druchschnittshörer sind diese aber, sein wir mal ehrlich, todlangweilig. Ein gutes Funeral Doom-Album zu komponieren, das ist allerdings schon ein harter Brocken. In ihrem Heimatland werden CELESTIIAL, die übrigens auf prominente Unterstützung von AGALLOCH-Bassisten Jason Walton bauen können, als Sensation in ihrem Genre gefeiert. Haben sie Chancen, auch bei uns Fuß zu fassen?
Ganz dem Cover getreu, ist das komplette Album mit dem Klang von fließendem Wasser und anderen Naturgeräuschen unterlegt. Dies kann, je nach Gemütslage, angenehm beruhigend und künstlerisch sein, kann aber auch schnell an den Nerven zerren. Nach einem kurzen Intro beginnt “Great Storms Carry My Sadness”. Vereinzelte Schreie, hintergründiges, schwerfälliges Riffing und ebenso schleppende, bedächtige Drums kennzeichnen diesen 30-minütigen Track, der zwar interessant ist, aber leider auch nur in den ersten Minuten, nach denen sich die Parts scheinbar nur noch wiederholen oder sich nur unmerklich verändern. Nach dem kurzen erfrischenden Zwischenstück aus Klavier, Geige und weiteren Natur-Samples “From Elm Blossoms A Rose”, das für mich das Highlight des Albums ist, geht es weiter mit dem nächsten überlangen Song “Offering A Cedar Smoke”, bei dem ich auf alles, was ich zum zweiten Track sagen konnte, verweisen kann. Das Outro “Songbirds Depart Through The Passing Near The Garden” schließt musikalisch an das Zwischenstück an und gibt dem Album einen würdigen Abschluss.
Der Sound auf “Where Life Springs Eternal” ist, rein professionell betrachtet, schrecklich. Nur die Samples klingen hochwertig, die Musik und die Vocals hingegen, könnten in jedem Proberaum besser aufgenommen werden. Dieser Effekt ist aber offensichtlich gewollt, denn eben die rauschigen Screams und Gitarren und das blecherne Schlagzeug verleihen dem Album einen besonders ansprechenden Reiz und Charme, den eine klare Aufnahme nicht hätte erzielen können.
Aber was ist “Where Life Springs Eternal” denn nun? Eine Offenbarung in Sachen Funeral Doom Metal oder nur ein weiteres langatmiges und langweiliges Durchschnittswerk dieses Genres? Ich weiß es wirklich nicht. Persönlich finde ich das Album zwar interessant, bin aber auch der Meinung, dass man seinen Inhalt in 20 Minuten hätte wiedergeben können.
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