Celestial Son - Saturn's Return

Review

Mit „Saturn’s Return“ veröffentlichen CELESTIAL SON, ehemals bekannt als DRONE, ihr zweites Album und bieten darauf einen Sound, der den sogenannten „Kindern der 90er“ sofort bekannt vorkommen sollte: Grunge im Stile von NIRVANA und ALICE IN CHAINS gibt es zu hören. Sänger Rasmus Sjørgen klingt tatsächlich ein klein wenig nach Kurt Cobain, während das Songwriting von „Facelift“ oder „Dirt“ inspiriert sein könnte. Darüber hinaus haben es auch andere Einflüsse auf das Album geschafft, „Holy Cycle“ und „The Flow Of Creation“ etwa klingen ziemlich stark nach TOOL und die an vielen Stellen eingestreuten aber nie zu aufdringlichen Synthesizer gemahnen an die neueren NINE INCH NAILS. Die Presseinfo schmeißt zudem mit Namen wie KING CRIMSON und GENESIS um sich, was man jedoch getrost als plumpe Marktschreierei ad acta legen kann.

Bleiben wir also bei dem, was „Saturn’s Return“ wirklich ist: CELESTIAL SON machen ihre Sache eigentlich ganz gut und liefern ein modernes, angeproggtes Grunge-Album, ohne zu dick aufzutragen. Man hört die Einflüsse im Sound der Dänen jederzeit heraus, und sie unternehmen auch keine größere Anstrengung, um diese zu verbergen.

Das ist auf der einen Seite natürlich schön, da die Musik von CELESTIAL SON über einen ungeheuren Wiedererkennungswert verfügt, andererseits kann man sich als Hörer nicht des Verdachtes erwehren, dass der eine oder andere musikalische Kniff einfach nur recycelt wird und das Album infolgedessen kaum die gleiche Kohärenz oder Intensität verfügt wie die Alben, denen es so sehr nachstrebt. Insgesamt sind die Songs von „Saturn’s Return“ gut geschrieben und dürften selbst anspruchsvollere Gemüter einigermaßen gut unterhalten. Allerdings bieten CELESTIAL SON innerhalb des Albums relativ wenig Abwechslung, selbst an den progressiveren Passagen hat man sich nach kurzer Zeit sattgehört, da diese wenig Variation erfahren. Und so ist „Saturn’s Return“ in seinen schlimmsten Momenten schlicht und ergreifend langweilig, und der in die Neuzeit transportierte Grunge nutzt sich zu schnell ab.

Schade, hätten CELESTIAL SON „Saturn’s Return“ mit mehr Tiefe versehen und sich nicht nur auf ihre zugegebenermaßen beeindruckenden Ähnlichkeit zu NIRVANA et al. verlassen, dann könnte das Album ein richtiger Kracher sein. So ist der Zweitling der Dänen zwar nicht schlecht, sticht aber auch nicht gerade aus der Masse heraus und wirkt einfach zu fade.

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15.09.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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