CB Murdoc - The Green

Review

Wenn die Theorie stimmt, dass die großen Klassiker letztlich immer die sind, die mit Hooklines und Melodien für die Ewigkeit aufwarten, und ich selbst bin durchaus ein Verfechter dieser Einschätzung, dann dürfte es für die Schweden CB MURDOC noch eine Weile dauern bis zum Legendenstatus. Ihr derzeit vollkommen im Trend liegender, sehr technischer Djent/Progressive Metal bietet zwar durchaus mehr, als man auf den ersten Hörer vermuten mag, Augenblicke, die einem noch dann im Kopf herumspuken, wenn man der letzte Ton verklungen ist, gibt es jedoch nicht.

Am Interessantesten ist die Musik der Band immer dann, wenn es in der Tat mal ziemlich verfrickelt zur Sache geht, und wenn die zerstörerisch-wütende, aber immer auch etwas gefühlskalte Atmosphäre von experimentellen Keyboard-Loops durchzogen ist. Die Gitarren klingen so, wie bei jeder Band des Genres, es gibt keine Soli oder dergleichen, nichts, was das Herz anspricht, aber es gibt eine Menge hochkompliziertes Geschredder. Die Songs an sich bleiben dabei so gut wie immer auf der Strecke, und auch Sänger Johan Ljung kann mit seinem aggressiven, aber eindimensionalen Geschrei keine Akzente setzen. Für die Musik ist das nicht weiter schlimm, für den Wiederekennungswert ist es tödlich.

Immerhin: Der fünfte Durchlauf offenbart einige nachvollziahbare Songstrukturen, und für sich genommen ist eine peitschende Abfahrt wie „Changeling“ wirklich gefällig. Dass selbst 40 Minuten Spielzeit ein wenig zu viel sind, liegt aber am Mangel an inspiriertem Songwriting, an wirklich herausragenden Momenten. Letzten Endes ist „The Green“ ein Album, dass die Anforderungen an seine stilistische Ausrichtung konsequent erfüllt, das aber keine Fixpunkte setzen kann. CB MURDOC sind also eine gute Band, aber keine Meister der Innovation.

20.03.2012

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13 Kommentare zu CB Murdoc - The Green

  1. Hans-Hubert sagt:

    Man sollte vielleicht noch anmerken, dass der Großteil der Band früher unter dem Banner MÖRK GRYNING ein paar Alben lang Black Metal fabriziert hat. Aber ansonsten gutes Review. Sie maßen sich leider in der Bandinfo an, das Djent-Genre zu revolutionieren, was natürlich völliger Quatsch ist. So ein paar Elektroeinschübe sind nix Neues.

    Dass deren Musik allerdings so hochkompliziert ist, würde ich nicht behaupten… 😉

  2. deathstorm sagt:

    naja für mich klingt es eher nach mathcore mit grind und death metal schüben. aber an sich ne klasse scheibe die gut ballert. ne 6 find ich zu wenig. ne 8 wäre schon eher was.

  3. deathstorm sagt:

    naja für mich klingt es eher nach mathcore mit grind und death metal schüben. aber an sich ne klasse scheibe die gut ballert. ne 6 find ich zu wenig. ne 8 wäre schon eher was.

  4. Sylverblack sagt:

    Reinblütiger Djent ist das aber nicht. Eher Technical Death mit gelegentlichen Djent-Einschüben…
    Kommt auf den ersten Hör zumindest zwar ganz nett, aber auch relativ unspektakulär rüber. Keine wirkliche Konkurrenz zu Genre-Größen wie TEXTURES, PERIPHERY, TESSERACT oder den allmächtigen MESHUGGAH.

  5. Heiko sagt:

    Die Band selbst und vor Allem das Label scheinen sehr viel Wert auf die Bezeichnung „Djent“ zu legen … mir solls Recht sein, das erleichtert das einsortieren. Ganz eindeutig ist das in diesem stilistischen Spektrum ja eh nie.

  6. Matthias sagt:

    Djent = MESHUGGAH!!! So sieht das aus und nicht anders. Es gibt nur 2 Möglichkeiten Djent zu spielen, nämlich entweder wie MESHUGGAH oder falsch!

  7. Heiko sagt:

    Diese Aussage wurde im Infoblatt tasächlich exakt so aufgegriffen und als Unsinn tituliert, den man widerlegen könne. Nun ja.

  8. Hans-Hubert sagt:

    Ach, so ein Schmarrn, es gibt da draußen eine Menge gute „Djent“-Bands… TesseracT, Periphery, Textures sind da nur die Spitze des Eisbergs. Man muss Meshuggah nicht unbedingt als das Nonplusultra dieses „Genres“ sehen, wenngleich die natürlich mit „Koloss“ einen ziemlichen Brüller am Start haben. Aber auch jene Band hat einige durchschnittliche Platten auf den Markt gebracht, die gegen so manche Konkurrenten derbe abgestunken haben.

  9. Matthias sagt:

    Moment Mal… der Begriff „Djent“ ist durch die Beschreibung der Musik MESHUGGAHs entstanden und nicht, weil irgend ein kluger Kopf ein komplett neues Genre herstellen wollte. Das wäre genauso, als wenn ich die Musik BOLT THROWERs als… sagen wir mal ganz simpel „Bolt Metal“ bezeichnen würde, diese Bezeichnung sich etabliert hat und dann weitere Bands auf den Zug aufspringen. Demnach kann man das dann auch entweder nur GENAU SO spielen oder falsch. Da ist schon was dran 😉

  10. Hans-Hubert sagt:

    Jaja, ein Periphery-Musiker hat diesen Begriff irgendwann mal ins Spiel gebracht, und daraus hat sich eine Eigendynamik entwickelt, sodass die ganzen mathematischen Metal-Bands, die musikalisch im Meshuggah/Tesseract/Periphery-Dunstkreis herumschwirren, darunter fallen. Kennen wir von anderen Genres ja ähnlich. Es ist halt nur schlichtweg etwas kühn, zu behaupten, dass Meshuggah wirklich die Speerspitze der Bewegung sind (denn es gab so einige Alben in der Diskographie, die mbMn zu Recht nicht ganz so den Zuspruch erhalten haben wie D:E:I, C33 oder auch ObZen), auch wenn sie mehr oder minder die „Urheber“ des Genres darstellen. Und schließlich kommen die Einflüsse, die Meshuggah zum Erschaffen ihres Sounds verarbeitet haben, ja auch nicht aus dem Nichts. Nur weil andere Bands auch auf „den Zug aufspringen“, ist das, was die spielen, ja nicht „falsch“. Nur weil es nicht genau so wie von den Göttern vorgegeben spielen? Selten so einen Blödsinn gehört.

  11. Matthias sagt:

    Hugh, der Szene-Wächter hat gesprochen!

  12. Hans-Hubert sagt:

    Und so eine alberne Reaktion ist jetzt alles, was dir dazu einfällt? Nur weil es jemand wagt, diese Djent/Meshuggah-These in Frage zu stellen? Ulkig finde ich ja, dass gerade DU auf einmal auf die Band zu fliegen scheinst, wo du doch in der Vergangenheit immer wieder etwas daran herumzukritteln hattest – Gesang und dergleichen. Komisch.

  13. Matthias sagt:

    Hugh, der Szene-Wächter hat nochmal gesprochen!