Cavernous Gate - Voices From A Fathomless Realm

Review

Bei CAVERNOUS GATE handelt es sich um das Neben- und Einmannprojekt von HELRUNAR-Drummer Sebastian Körkemeier. 2019 gab es bereits eine Split mit den personaltechnisch verwandten SUN OF THE SLEEPLESS, mit „Voices From A Fathromless Realm“ folgt nun das Debütalbum. Bei unserem Oktober-Soundcheck mischt dieses schon mal recht weit oben mit und hat es auf Platz 5 geschafft. Mit über einer Stunde Laufzeit ist das Album recht lang geworden, was im Doom allerdings nicht weiter überrascht. Genau genommen handelt es sich allerdings um Death-Doom, wobei ein eindeutiger Hang zur langsameren und düstereren Seite der Medaille besteht.

CAVERNOUS GATE lassen sich Zeit

Nach einem entspannten, knapp dreieinhalbminütigen Intro, das auch als solches gekennzeichnet ist und daher nicht mit einem ‚richtigen‘ Stück zu verwechseln ist, folgt mit „Old Graves Stir“ direkt der ausladendste Track des Albums. Dieser startet old-schoolig mit doomigen Gitarren, nimmt dann aber etwas an Geschwindigkeit zu. Auffällig sind hier und in einigen anderen Stücken sehr plötzliche Tempowechsel, über die man als Hörer:in definitiv stolpern wird. Diese sind jedoch selten. Gesanglich wechseln sich tiefe Growls und mehrstimmiger Klargesang ab und gehen hier und da auch Hand in Hand. Während sich die Growls tief und angenehm zeigen, überzeugt der Klargesang weniger, denn dieser kommt recht schwach auf der Brust daher.

„Voices From A Fathomless Realm“ lässt sich vielleicht zu viel Zeit

Bereits bei der Split kritisierte der rezensierende Kollege eine große Menge an Füllmaterial, und daran hat sich auf dem nun vorliegenden Album nichts geändert. Die überlangen Stücke mäandern ausladend durch Klanglandschaften, die ab einem gewissen Punkt einfach nichts mehr zur Atmosphäre beitragen. Ein Track, der jedoch gut funktioniert, ist der Opener „Old Graves Stir“. Insgesamt vermögen aber auch die interessanteren Passagen, die es durchaus gibt, auf Dauer nicht, zu verhindern, dass die Aufmerksamkeit sich allmählich verabschiedet. Jenen, die auf genau so etwas stehen, dürfte CAVERNOUS GATE trotzdem sehr zusagen. Auch das gute Abschneiden im Soundcheck spricht für die Band. Abnutzungsgefahr besteht allerdings trotzdem.

11.10.2022

headbanging herbivore with a camera

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