Kompakt ist das Stichwort, mit dem sich die Alben der Schweizer Truppe CATARACT stets beschreiben ließen, auch wenn die thrashbeeinflusste Hardcore-Gruppierung immer mehr mit dem Problem der Selbstkopie zu kämpfen hatte. So hatte sich bis zum selbstbetitelten Album aus dem Jahr 2008 musikalisch nicht mehr viel getan, doch die Scheiblette wirkte absolut aus einem Guss und hatte einige Highlights zu bieten, mit denen die Jungs teilweise aufkommende Phasen der Belanglosigkeit kompensieren konnten. Nachdem der Fünfer wieder mit festem Mann am Bass agieren konnte, machte man sich an das Songwriting zum sechsten Langspieler, der den Titel “Killing The Eternal“ trägt.
In meinen Augen ist mit dieser Platte der Groschen endgültig gefallen, so können die Arrangements wahrlich nur noch sehr selten überzeugen. Von der ersten Minute ab stottern die Schweizer ein belangloses Riff nach dem anderen heraus, was während den knappen 40 Minuten Spielzeit nur von wenigen Lichtblicken aufgelockert wird. Keine Frage, an den Instrumenten sind die Jungs logischerweise noch immer Fachmänner, lediglich die Ideenhorizonte wirken völlig ausgelaugt. Etwas Neues erwartet man heutzutage schon gar nicht mehr, aber das Songwriting animiert einfach nur zum Gähnen – Spannung = Fehlanzeige. Dabei agieren CATARACT fast genau wie auf dem Vorgänger, die damals bestechenden Attribute wie Dynamik, Durchschlagskraft und knackige Songstrukturen sind aber wie verflogen.
Auch die vorhandenen Versuche, der Scheibe etwas die Transparenz zu nehmen, gelingen nicht wirklich. So folgt auch der fließende Übergang vom instrumental gehaltenen Titeltrack zum schnellen Brecher “Failed“ eher dem Titel des zweiten Stücks, denn überzeugend klingt das nicht. Aus meiner Feder fließen nicht die Worte eines gnadenlosen Verrisses, sondern viel mehr einer bitteren Enttäuschung. So muss man CATARACT sicherlich lassen, dass auch “Killing The Eternal“ erneut handwerklich allerhöchste Güteklasse aufweist – stets die gleichen Musterzeichnungen, wenn überhaupt zum Schlechten verändert, kann allerdings auch auf Dauer niemand mehr sehen.
Ich verstehe die Redensart "der Groschen ist Gefallen" (=endlich kapiert) in diesem Zusammenhang nicht.