Catamenia - Location: Cold

Review

Ganz leicht hatten es die Finnen sicher nicht bei den Vorbereitungen zum aktuellen Silberling „Location: Cold“. Wehte den Jungs doch sprichwörtlich ein eiskalter Wind entgegen, dem schließlich auch Sänger Olli Mustonen Tribut zollen und mit Stimmbandproblemen noch während der Aufnahmen den Job an Antti Haapsamo abtreten musste. Allerdings ist wohl die beim Black Metal vorherrschende Stimmlage am ehesten zu ersetzen, ohne gleich den Fans vor den Kopf zu stoßen. So fällt es bei den Finnen auch kaum auf, dass die Position am Mikro neu besetzt wurde.

Ganz im Gegenteil, denn Neuverpflichtung Haapsamo harmoniert wunderbar mit seinen Kollegen und gefällt von Beginn an mit seinem rauchigen Organ.
Ungeachtet all der Schwierigkeiten beweisen die Jungs von CATAMENIA, dass sie durchaus ein dickes Fell haben und die diversen Rückschläge wunderbar verkraftet haben. „Location: Cold“ ist eine Scheibe, die wunderbar vielfältig arrangiert ist und von wuchtigem Groove bis hin zu rasenden, dunkelmetallischen Attacken jede Menge zu bieten hat. Inmitten dieses soliden Rahmens mischen sich immer wieder wunderschöne Melodien, die auf „Coldbound“ in einem ohrwurmartigen nordischen Harmoniegewitter gipfeln.

Festzuhalten bleibt, dass CATAMENIA sich zwar größtenteils den einstigen schwarzmetallischen Ketten entledigt haben, diese Lücke aber mit durchdachten und klischeefreien Arrangements schließen. „Location: Cold“ ist ein Album geworden, frei von Ausfällen und mit Potential für langen Hörgenuss. Die Scheibe schließt mit einem zwar gelungenen, aber nicht unbedingt notwendigen Cover der W.A.S.P.-Hymne „I Wanna Be Somebody“. Well done!

23.10.2006
Exit mobile version