Ein multinationales Musikprojekt liefert sein Debüt aus. Das selbstbetitelte Werk von CATALYST CRIME bietet nach eigenen Angaben Cinematic Symphonic Metal. Dazu gibt es female fronted vocals und so stellt sich sofort die Frage, ob in dem übersättigten Segment überhaupt noch Bedarf an weiteren Outputs besteht. Produziert wurde die Scheibe von LEAVES‘ EYES Bandchef Alexander Krull. Dazu sind mit Micki Richter sowie Thorsten Bauer zwei weitere Bandmitglieder von LEAVES‘ EYES als Gastmusiker zu hören.
CATALYST CRIME werden von LEAVES‘ EYES unterstützt
Das Intro ist genretypisch instrumental bombastisch, “Projection Of My Mind” liefert die noch fehlenden Zutaten wie Keyboard, Chöre und die female Vocals. Die kurzen gutturalen Gesangsintermezzo im bombastischen Sound wirken eher deplatziert, als das sie den Song bereichern würden. “Condemn Me To Chaos” kommt ohne den gutturalen Gesang aus, ist spätestens mit dem Refrain Standardware, welche im Symphonic Metal zu erwarten ist. Der gutturale Gesang eröffnet „Mother Dearest”, durch den Wechselgesang klar und guttural gewinnt der Song etwas an Härtegrad. Die Halbballade mit einer ordentlichen Portion Kitsch und Bombast heißt „Twice Upon A Time”. Der ehemalige Sänger von AMARANTHE, Jake E, ist bei „Cognitive Dissonance“ zu hören. Der Wechselgesang mit Zoë Marie Federoff rettet die Nummer nicht vor einem durchschnittlichen Prädikat. Ob „Break Even“, „Chasing The Ghost”, “Nowhere Near Dead Yet”, „Without Anesthesia“ oder „Not Even Once”: die Zutaten zu den jeweiligen Songs sind ähnlich und wechseln zwischen balladesken Tönen und symphonischen Metal. Die gutturalen Gesangspassagen bei “Nowhere Near Dead Yet” bringen weder Härtegrad oder ein belebendes Element in den Song. So dreht sich die Scheibe zum von Chorälen dominierten Outro „One And Counting“.
Debüt im Fahrwasser der Genregrößen
Das Debüt von CATALYST CRIME fährt im sicheren Fahrwasser von WITHIN TEMPTATION, EPICA, DELAIN und ähnlichen Genrevertretern. Nur „Mother Dearest” lässt einen gewissen Härtegrad aufkommen, ansonsten sind die Nummern technisch gut produziert und liefern ungefähr das gleiche Überraschungsmoment wie der 24.12. eines jeden Jahres. CATALYST CRIME können sich mit ihrem Debüt nicht aus der Flut der Veröffentlichungen abheben und dürften nur für die Die-Hard-Symphonic-Metaller interessant sein.
Ich habe die letzten paar Wochen ein wenig den Wertegang der Band verfolgt und dabei war schon abzusehen worauf hinauslauft. Dass es aber so schlimm wird, habe ich nicht geahnt. Bei der ersten musikalischen Begegnung hatte ich noch gedacht das sind Premixe. Da kann man noch einige technische und musikalische Fehltritte verschmerzen. Aber als ich mich gestern Abend hingesetzt habe und versuchte das Album anzuhören, war dies Aufgrund des Sounds und der Arrangements nicht möglich, Wir haben es 2021. Ich weiß nicht wie man es als erfahrener Produzent und Tonmeister schafft so eine furchtbare Produktion abzuliefern, die weder Tiefe, Druck noch Transienten aufreißt. Wenn ich jetzt noch etwas zu den Vocals im Allgemeinen oder spezifisch schreiben müsste, brauche ich eine Tavor um nicht wütend zu werden und das diese stümperhafte Arbeit auch noch finanziell gefördert wurde und wird ist ein Schlag ins Gesicht von wirklich guten Bands
Hyvää Päivää