Catalepsy - Bleed
Review
Viele Grundsatznörgler und ebensolche, die im Gegenteil alles abfeiern, egal ob es jeglicher musikalischer Qualität entbehrt sowie die gesamte Diskussion darum, haben den Deathcore in den vergangenen Jahren ebenso sensibilisiert, wie es bereits mit dem Metalcore der Fall ist. Ein falsches Wort und man ist entweder der Geschmacklose oder der Bösewicht, der ohne Rücksicht auf Verluste über ein ganzes Genre herzieht. In dem Fall von CATALEPSY laufe ich Gefahr, in zweitere Schublade gepackt zu werden, denn für mich ist hier nur wenig Mühe ersichtlich, stattdessen herrscht vor allem instrumentale Tristesse, die streckenweise fast schon an Penetranz grenzt.
Der Schauer beginnt mit “Faithless“, wobei ich bis dahin noch gar nicht so negativ eingestellt war. Das Ganze beginnt irgendwie stimmig, maschinell – nach diesem Intro mit recht spartanischem Riff- und Instrumentalverschleiß freue ich mich auf den ersten richtigen Song. Das wirklich Erschreckende folgte erst in dessen Anschluss, als mir so langsam bewusst wurde, dass ich auf das erste ernstzunehmende Stück vermutlich vergebens warten muss. Letztlich besteht die gesamte Platte aus wuchtigen Stampfparts, die andere Bands als Übergangspassagen nutzen, wenn überhaupt.
Völlig strukturlos dümpelt “Bleed“ fast von vorne bis hinten irgendwo im Midtempo-Bereich herum, bevor es erst mit “Consumed“ mal ein wenig schneller, aber leider auch nicht viel besser wird. Einige der zumeist reichlich simplen Gitarrenstrukturen erscheinen ausbaufähig bis ganz ordentlich, aber leider gänzlich ohne Zusammenhang. Für jemanden, der sich wüst aneinander gereihte Breakdowns anhören möchte, dürfte CATALEPSY vielleicht sogar ganz hörbar sein, alle anderen lassen lieber ihre Finger von dem Quatsch. Somit ist hier rein musikalisch nur ganz wenig zu holen, kompositorisch und atmosphärisch dagegen absolutes Ödland.