Catacombe - Kinetic
Review
Slow Burn Records lassen dieses Frühjahr ein ganz ordentliches Programm auf die geneigte Kundschaft los. Eine der vielen Veröffentlichungen im Januar ist das erste reguläre Album der Portugiesen CATACOMBE, deren Name zwar geschmackvoll düster ist, aber eigentlich nicht so recht zur Musik passen will. Oder zumindest nicht zu den Bildern, die in meinem Kopf entstehen, wenn ich mir „Kinetic“ anhöre.
Ihr Post-Rock ist nämlich weder düster, noch staubig oder gar bedrohlich. Vielmehr beschwören CATACOMBE progressive Instrumental-Arrangements herauf, die gerade in der geschmackvollen Verwendung diverser Gitarreneffekte und Synthesizer mehr als ein Mal an LONG DISTANCE CALLING erinnern. Wie auch bei LDC befinden sich die Kompositionen in einem steten, von Dynamik getragenen Fluss, wie man ihn auf Debüts auf diesem Niveau sehr selten hört. Auch der jazzige Mittelteil von „Cavalgada Epica“ zeigt spielerisches Geschick, vor allem verglichen mit den OMEGA-MASSIF-mäßig wuchtigen Riffwänden, in denen der Verlauf des Riffings stets mündet.
Unterstützt wird die phantasievolle Instrumentalarbeit von einer angenehm transparenten, aber natürlichen Produktion. Hier weiß jemand, welchen Verstärker er zu welchem Effekt benutzt und wie man ihn am besten Aufnimmt. Das ist gerade in Zeiten von Allround-Digitalproduktionen mehr als angenehem. Bei aller Liebe zu einem so ambitionierten Projekt wie CATACOMBE muss allerdings auch noch angemerkt werden, dass das Problem von vollständig instrumentalem Post-Rock auch von „Kinetic“ nicht vollständig überwunden wird: die richtig emotionalen Momente bleiben bislang noch aus, zwar stimmt das Auf und Ab der Stücke stets wohlgesonnen, Ergriffenheit wäre aber der konsequent nächste Schritt dahinter. Vielleicht beim nächsten Mal.
Catacombe - Kinetic
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Experimental, Instrumental, Post-Rock, Postcore |
Anzahl Songs | 7 |
Spieldauer | 53:03 |
Release | |
Label | Slow Burn Rec. |