Casualties Of Cool - Casualties Of Cool

Review

Wenn Devin Townsend nicht gerade mit einem seiner zahlreichen Hauptprojekte beschäftigt ist, seien es Vier-Alben-Zyklen, Konzeptalben über Kaffee trinkende Aliens oder exzessive Live-Shows, nimmt er sich die Zeit, um an Musik zu arbeiten, die ihm wirklich am Herzen liegt. Für ihn sind CASUALTIES OF COOL – das sind er und Ché Aimee Dorval – eine Möglichkeit, vom Lärm seines Tagesgeschäftes abzuschalten, nicht zuletzt auch deswegen, weil er mit der hier gebotenen Art Musik viele Erinnerungen an seine Kindheit verbindet, was „Casualties Of Cool“ zu einem seiner persönlichsten Alben macht.

Die Art, wie „Casualties Of Cool“ entstanden ist, sagt viel über die Konzeption des Albums aus. Demnach hat Townsend dieses Projekt von vornherein als Ausflucht vor dem Studioalltag angesehen und ging, um sich inspirieren zu lassen, in die Natur heraus. Gleichzeitig funkte er Ché Aimee Dorval an, die schon auf „Ki“ zu hören war, und bat sie um gesangliche Unterstützung, ohne ihr jedoch von der tieferen Bedeutung der Texte zu erzählen. Im Gegenzug sollte sie sogar eigene Texte verfassen, die ihr am Herzen lagen. So sollte das Album den Eindruck vermitteln, als ob sich zwei umherwandernde Seelen treffen, oder wie Townsend selbst es ausdrückt: „I liked the idea of the concept of the record being rooted in a duality where two people are meeting at a crossroad“.

Und das funktioniert hervorragend. Gesanglich harmonieren die beiden großartig miteinander und vermitteln eine außerordentliche Natürlichkeit. Die Musik ist ein Mix aus Blues Rock, Ambient, Country und Folk. Um es vorweg zu nehmen: Diese bizarr anmutende Kombination ergibt in gehörter Form deutlich mehr Sinn als auf dem Papier. Die sanften Töne der Gitarren bilden repetitive, hypnotische Muster und spinnen so immer wieder ihre Netze, in denen sie ihre Hörer gefangen nehmen. Der pumpende Bass und das geschäftige Schlagzeug – im übrigen gespielt von keinem geringeren als Morgan Ågren – treiben die Musik sachte aber bestimmt voran. Dabei lassen CASUALTIES OF COOL immer wieder JOHNNY CASH durchscheinen. Außerdem haben Gäste wie Jørgen Munkeby, Kat Epple und Dave Young kleinere Beiträge geleistet, ebenso wie ein 50-Mann-starker Chor aus Schweden, der auf dem kulminierenden „The Bridge“ zu hören ist.

Townsend und Dorval haben schlicht und ergreifend den Soundtrack zum Abheben geschaffen, denn die Musik lädt wahrhaftig zum Verweilen ein. Sei es der Genuss mit Kopfhörern oder aber während Langstreckenfahrten mit dem Auto (oder irgendeinem vergleichbaren Vehikel): „Casualties Of Cool“ bietet Atmosphäre pur und wirkt dabei außerordentlich natürlich.

Eigentlich ist „Casualties Of Cool“ bereits 2014 via Devin Townsends eigenem Label HevyDevy erschienen, erfährt nun aber eine weltweite Veröffentlichung via InsideOut in Form eines Digipaks. Neben dem Album ist eine gut gefüllte Bonus-CD enthalten, die sowohl eigenständige Stücke, die es nicht auf das fertige Album geschafft haben, als auch eine alternative Version von „Flight“ enthält. Hier zeigt sich Townsends Inspiration und Liebe für den Country-Sound noch deutlicher, man höre nur „Dig For Gold“ oder „Moonshine“. Zusätzlich kommt das Album mit einer DVD, auf der Live-Aufnahmen der CASUALTIES OF COOL in der Londoner Union Chapel von 2015 zeigen.

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14.01.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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3 Kommentare zu Casualties Of Cool - Casualties Of Cool

  1. Bert sagt:

    total miese platte. langweilig von vorne bis hinten. die wird doch nur abgefeiert weil townsend drauf steht. wenn da ein anderer name stehen würde, täte diese platte keine sau interessieren. ist aber halt auch nicht automatisch alles gold was der mann anpackt. 3/10

  2. KevKev sagt:

    Der da über mir erzählt totalen Unsinn, schlecht gefrühstückt?

    Auf diese Platte muss man sich einlassen können und wollen, sonst erschließen sich natürlich nicht die Zusammenhänge. Wenn man will, dass man akustisch vermöbelt wird und dann auf sowas abgedrehtes trifft, ist man natürlich enttäuscht, die Strapping Young Lad Zeiten sind nur jetzt schon fast 10 Jahre her.

    Ich für meinen Teil bin immernoch fasziniert von Casualties of Cool. Perfekt produziert, tolle Vocals, sehr emotional (das Ende von „The Bridge“) und trotzdem völlig einzigartig. Was Townsend anfasst wird nicht automatisch zu Gold, einmalig ist es trotzdem. Darum mein Tipp: reinhören, sich fallen lassen und es vorallem wollen. Dann zündet auch dieses tolle Stück Musik.

  3. Bert sagt:

    schlecht gefrühstückt nicht, nur schlechte musik gehört, nämlich dieses album hier 😉