„Schloss Gut“, alles gut? Weit gefehlt, der Bandname gehört mit Schlossbrunnen übersetzt, und wenn man für letzteren Wortteil die altertümliche Bezeichnung „Born“ einsetzt erhält man was? Schlossborn natürlich, der Bandname ist somit gleichzeitig der Name des Heimatstädtchens der Power-Metaller aus dem Hintertaunus. Dass Castle Well hier aber keineswegs Hinterwälder-Metal abliefern, wird schon beim ersten Hören des eigenproduzierten Albums „Helpless“ klar. Es wird mitreißender und bodenständiger Heavy-Metal geboten, der Erinnerungen an alte Glanztage mit voller Inbrunst wieder aufleben lässt. So sind unter anderem Einflüsse von Judas Preist, Manowar, Black Sabbath und Saxon klar auszumachen. Die sympathische Combo kann, noch vor ihrer soliden Klampfenabteilung, mit einem stattlichen Gesangestalent glänzen, das sich in einer Vielzahl von Stimmlagen zu behaupten weiß. Zwar sind mir ein paar Songs ein wenig negativ aufgefallen, die unfreiwillig komischen Balladen „Eye Of The Storm“ und „Time Couldn’t Heal“ sowie der etwas monotone und mit einem recht einfallslosen Text versehene Track „Life Is A Long Hard Fight“, wären hier zu nennen, das war es aber schon an Kritikpunkten! Solche Rausschmeißer wie „He Comes Alive“ und das absolut party-kompatible „Hymn“ (Klischees hin oder her) werten das Album doch stark auf. Mit „At Dawn“ hat man sogar ein richtig amtliches Power-Metal-Brett fabriziert, das den Vergleich mit den großen Nummern der deutschen Szene ohne weiteres standhält. Fazit: Bedenkt man die oben erwähnten Pluspunkte und zieht darüber hinaus in Betracht, dass das Scheibchen mit einer sehr stattlichen Produktion aufwarten kann, so kann man jedem ernsthaften Power-Metal-Fan nur raten, die aufstrebende Band im Auge zu behalten. Diese CD gibt es übrigens für gute 20 DM unter oben genannter Adresse.
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