Cast In Silence - 1st

Auferstanden aus Ruinen… sind in diesem Fall die deutschen CAST IN SILENCE, die sich aus ehemaligen Mitgliedern der mittlerweile aufgelösten Bands BLOODMOON und DARK AT DAWN rekrutieren. In Fahrwasser der alten Bands operieren sie allerdings nicht mehr, daher soll hier auf wenig sinnvolle Vergleiche verzichtet werden. Auf ihrem trivial „1st“ betiteltem Debütalbum präsentiert sich der Vierer mit einem modernen Metalgemisch, der sich Elementen aus Nu Metal und Metalcore bedient, sich aber auch an seine Heavy-Wurzeln erinnert.

Die elf Songs können mit eingängigen Melodien und Refrains aufwarten, die ziemlich schnell ins Ohr gehen, und sich dort auch wohl zu fühlen scheinen. Gibt man dem Album nämlich etwas Zeit um sich zu entfalten, hört man das Potenzial, das in dieser Band steckt – man hört die Erfahrung der Musiker, die in die Songs eingeflossen sind, deutlich heraus. Sänger Michael weiß mit variablem, klarem Gesang zu überzeugen, und irgendwie erinnern mich CAST IN SILENCE vom Sound her am ehesten noch an Bands wie die amerikanischen DISTURBED: Songs mit Groove und Härte, aber auch jeder Menge Emotionen.
Sie haben auch das Experiment gewagt, den 80er-Jahre-Klassiker „Voyage, Voyage“ (wir erinnern uns an die französische Tellerfrisur…) zu covern, und auch wenn sich das Original schon per se gegen einen solchen Versuch sträubt, ist es der Band ganz gut gelungen, diesen Pop-Song in eine moderne Metalform zu gießen.

Insgesamt ist „1st“ eine grundsolide Platte geworden. Wenn alles klappt, wie es sich die Jungs vorstellen, erscheint das Teil im Juni bei ihrem eigenen Label, dass dafür aus dem Boden gestampft wird.