Cast Away - Mind Domination

Review

NWoBHM! Eine Abkürzung, die natürlich jeder Metal-Fan kennt. Die in Heppenheim ansässige Truppe CAST AWAY interpretiert die sechs Buchstaben neu: New Wave of Bergsträßer Heavy Metal! An der Bergstraße, einer Gegend am Fuß des Odenwalds, leben die vier Jungs. Doch von der New Wave of British Heavy Metal, für die die Abkürzung sonst steht, haben sich CAST AWAY beeinflussen lassen. Diese Old-School-Einflüsse werden mit Anleihen des US-Power-Metal sowie des Thrash Metal gemischt.

Heraus kommt ein Sound, der keineswegs angestaubt klingt. Vielmehr wird eine Brücke von den 80ern bis in die Moderne gezogen. CAST AWAY lassen zwar viele Erinnerungen an Old-School-Helden wieder auferstehen, trotzdem klingt ihre Mucke frisch und unverbraucht.
Bands wie BLIND GUARDIAN, RUNNING WILD, IRON MAIDEN aber auch MEGADETH, ANVIL oder AGENT STEEL haben ihre Spuren hinterlassen. So fehlt es auf „Mind Domination“ dem zweiten Longplayer der Hessen, niemals an einer ordentlichen Dynamik. Tralala-Chöre und Keyboardgedöns findet man hier nicht. Die Konstrukte sind durchweg zielgerichtet und die Höhepunkte schön herausgearbeitet. Immer wieder hinterlässt ein Riff bleibende Eindrücke und an den Gitarrenleads kann sich das Gehör festhaken.
Doch nicht nur die Gitarren verstehen zu begeistern. Auch Bass und Drums tragen ihren Anteil am Gelingen der Kompositionen bei, indem sie ein wuchtiges Rhythmusfundament gießen. Am Gesang von Michael Frölich wird man wohl noch die Knackpunkte finden. Die Stimme mit dem tendentiell hohen Klang passt zwar gut zu Old-School-Geschichten, doch sind die Möglichkeiten ansonsten etwas limitiert. Etwas mehr gesangliche Variablität würde nichts schaden. Auch an der englischen Aussprache sollte er noch feilen.

Das Songwriting ist durchweg in Ordnung. Komplexe Kompositionswunder darf man nicht erwarten, weil sie auch gar nicht die Intension von CAST AWAY sind. Das bedeutet nicht, dass nicht auch mal etwas Progressivität mit sich ändernden Intensitäten vorhanden wäre. Gerade „Bastard Of The Masters“ sticht dadurch hervor. Ansonsten sind meine Anspieltipps das thrashige „Question Of Truth“, der flotte Fetzer „Money And Madness“ und „1984“, eine Mitgröhl-Hymne in bester RUNNING-WILD-Manier.

Gesamt gesehen reicht es für „Mind Domination“ noch nicht für eine uneingeschränkte Empfehlung, da doch ein, zwei Highlights mehr fehlen und die gesanglichen Defizite ein wenig stören. Doch es ist ein solides Album ohne Ausfälle und serviert dem Hörer auch einiges an Abwechslung.
Leder-, Nieten- und Kuttenträger und diejenigen, die das Zeug – aus welchen Gründen auch immer – inzwischen im Schrank aufbewahren, sollten sich die New Wave of Bergsträßer Heavy Metal unbedingt mal zu Gemüte führen. Das Album kann über die bandeigene Homepage für nur 7 Euro+Versand bezogen werden.

15.05.2009

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