Casey - How to Disappear
Jeanette Grönecke
Soundcheck Januar 2024# 18
Eigentlich wollten CASEY nicht mehr. Eigentlich gab es 2018 die offizielle Trennung der Band. Eigentlich. Aber aus Eigentlich, wurde am in den vergangen Monaten dann doch ein neues Album. „How To Disappear“ (zu deutsch: Wie man verschwindet) zeigt, dass diese Band also nicht nicht ans wirkliche Verschwinden denkt, oder zumindest musste noch einmal die Musik genutzt werden, um persönliche Dinge aufzuarbeiten. Fronter Tom Weaver beschreibt seine eigene persönliche Berg-und Talfahrt und macht die neue Scheibe damit noch emotionaler und greifbarer als zu vor. Kernpunkt ist hier tatsächlich die Frage: Was lässt man zurück, wenn man stirbt und für immer verschwindet.
CASEY- Was am Ende übrig bleibt
Jeder einzelne Song von „How To Disappear“ ist so fragil wie eine hauchdünne Glasscheibe, vollgestopft mit einer tiefen und schweren Melancholie. Eine Glasscheibe, auf der sich die einzelnen Vocals wie kleine Risse bilden, immer kurz davor das Ganze zum zersplittern zu bringen. „How To Disappear“ ist viel und vor allem ist es viel Gefühl. Für den einen eventuell ein Overload, für den anderen vielleicht genau das passende für diese graue, regnerische Jahreszeit.
„How To Disappear“- Kraftvoll und fragil zugleich
Die, alles durchdringende, Stimmengewalt von Tom Weaver und das mächtige Riffing fördern eine Grundstimmung zu Tage, in der man sich mit vollster Hingabe baden möchte. Intensiv und kraftvoll aber gleichzeitig verletzlich und scheu. „Bite Trough My Tongue“ steht beispielhaft für dieses ständige Auf-und Ab und der Fülle unterschiedlichster Emotionen, von wütenden Tönen, bis verzweifelten Anklagen. Hier passiert so einiges. Auf „How To Disappear“ passiert so einiges.
Auf ein anders Level
CASEY haben sich entschieden zurückzukehren. Und das mit einem Album, welches sich verletzlicher und ehrlicher und roher als ihre Veröffentlichungen davor gibt. Damit bringt die Band ihr Niveau auf ein anderes Level. Das Thema Tod, das Leben danach und was passiert, wenn es passiert, ist kein leichtes Thema. „How To Disappear“ ist damit bei weitem auch keine leichte Scheibe. Hier lohnt sich jedoch ein mehrmaliges Zuhören und Mithören und Mitspüren, denn mit diesem Album haben CASEY nicht nur ihre Rückkehr markiert sondern auch ein Gesamtkunstwerk geschaffen.
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