Carpet Room - Soulless

Trier hat mehr zu bieten als nur die berühmte Porta Nigra: Feinsten Heavy Metal in der Tradition von METALLICA zum Beispiel. „Soulless“ verbindet satte Riffs mit treibenden Drums und einem Sänger, der offensichtlich James Hetfield als eines seiner größten Vorbilder auserkoren hat. Die acht Songs gehen gut nach vorne, auch wenn sich im Laufe der knappen Dreiviertelstunde auch etwas Gleichförmigkeit breit macht. Herausragende Titel sind nicht auszumachen, allerdings auch keine Ausfälle, so dass Anspieltipps schwer zu geben sind. Der aggressive Opener „Still Alive“ und das vergleichsweise abwechslungsreiche „My Anger“ mit sehr gefälligem Mittelteil fallen am ehesten unter die erste Kategorie. Vieles auf „Soulless“ ist zwar alles andere als seelenlos, aber auch alles andere als innovativ oder besonders gut gelungen. Daher fällt die Bewertung (dieses Mal) noch ausbaufähig aus, aber das sieht mit etwas mehr Routine beim nächsten Mal sicherlich schon anderes aus. „Screamer“ mit seinem hymnischen Charakter sei hier noch als weiterer Ankerpunkt auf „Soulless“ genannt. Großer Pluspunkt ist hier die variable Gitarrenarbeit, die jedoch ganz im Dienste des Songs steht.

Interessierte sollten den üblichen Weg der „Auseinandersetzung“ mit einer jungen, frischen Band gehen (Stichwort: Internet) und diese interessante Truppe mal antesten. Ich bin gespannt auf die weiteren Schritte dieser Truppe.
Vor allem live kann ich mir das Songmaterial gut vorstellen. Die CD kommt im schmucken Digipak und ist anständig produziert. Solide!