Was aus dem skandinavischen Raum kommt, muss nicht unbedingt immer Death oder Black Metal sein – und das stellen CARPARK NORTH wunderbar zur Schau. Geboten wird Pop/Rock im Stil der 80er, also mit elektronischen Einflüssen, wie man sie von DEPECHE MODE kennt, darüber hinaus lassen sich auch Reminiszenzen an MOBY und DAFT PUNK erkennen. Doch was sich nach billigem Abklatsch anhört, ist in Wahrheit eigenständiger, als man selbst zugeben mag. Das dänische Trio präsentiert sich auf seiner zweiten Langrille „All Things To All People“ sehr überzeugend und abwechslungsreich. Die verzerrten Gitarren, die Synthie-Klänge und die eingängigen Melodiebögen, sowie eine Stimme, die einem JAMES BLUNT alle Ehre machen würde, tragen zu dieser Abwechslung maßgeblich bei. Simple, aber nicht spartanische Songstrukturen und die Atmosphäre machen diese Platte zu einem stimmungsvollen Ganzen. Melancholie ist das bestimmende Moment, der Dreh- und Angelpunkt des Genre-Mixes. Die drei Nordlichter verstehen es gekonnt, bestimmte Stimmungen und Gefühle auszulösen. „All Things To All People“ ist ein Album zum Nachdenken, zum „Füße baumeln lassen“. Reibungsfläche wird durch einige gute kompositorische Mittel, wie zum Beispiel geile Gitarrenriffs und einige fette Grooves in Verbindung mit ruhigen (Electro-)Parts erzeugt. Besonders angetan haben es mir die Songs „Human“ und „The Beasts“. Der erstere wurde auch als Single ausgekoppelt. Und „The Beasts“ ist deshalb so geil, weil der Song einfach fett ist und ein kleines bisschen an FARMER BOYS, als sie noch gut waren, erinnert. An der Musik der Jungs gibt es echt nichts zu kritisieren, doch das Booklet hätte die Songtexte vertragen – Moodboards sind aber auch ok. Alles in allem eine Platte, die von Anfang an überzeugt und viel Hörgenuss bereitet – und das auch sehr lange. Daumen hoch!
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