Caroozer - Boozeman Trail

Review

Wie lange sich der Herr auf dem Cover wohl schon auf seiner Reise, dem „Boozeman Trail“ befindet? Dem Grinsen nach zu urteilen, hat der Knabe aber jedenfalls merklich Spaß an seinem Leben. Solchen verbreiten auch seine Erzeuger, die Sachsen CAROOZER. Das Quintett hat sich zwar dem groovigen Thrash Metal mit reichlich Death Metal-Anteilen verschrieben, erweckt aber obendrein sehr wohl den Eindruck mit einem Augenzwinkern durchs Leben zu traben.

Handwerklich geht die Chose schwer in Ordnung, wie man den Jungs auch anmerken kann, dass jede Menge Spielfreude besitzen. Dazu kommt aber auch reichlich vorhandenes Talent. Die Songs gehen mehrheitlich mächtig ab und lassen in erster Linie Inspirationen von Größen wie PANTERA, MACHINE HEAD, aber auch den späteren ENTOMBED erkennen. Dass man damit jeden Club zum Schwitzen bringt, sollte von Anfang klar sein, wobei man sich als Konzertveranstalter im Vorfeld doch von den statischen Voraussetzungen des Gebäudes überzeugen sollte, denn der mächtige Groove von CAROOZER könnte in Verbindung mit einer ebenso abgehenden Menschenmenge für akute Einsturzgefahr sorgen.

Mitunter verlassen die Burschen sogar ihr Thrash-Parkett ein klein wenig, um sich in Richtung Hardcore zu orientieren, nicht minder zwingend groovig, versteht sich. Was den Burschen noch fehlt ist lediglich die Kompetenz, ihre griffigen Tracks auch durchgehend so zu gestalten, dass sich diese längerfristig in den Gehörgängen festsetzen können.
Ist da etwa Kalkül dabei, meine Herren?

Wollen CAROOZER dem Zuhörer mit ihrem Album eventuell auch gleich einen „musikalischen Alko-Test“ unterjubeln, in dem sie, den zum Trinken und Feiern animierenden Songs mit Fortdauer der Spielzeit die Eingängigkeit genommen haben?

30.01.2010
Exit mobile version