Caronte - Wolves of Thelema

Review

Mit „Wolves of Thelema“ veröffentlichen CARONTE ihr viertes Album. Kollege Lattemann bescheinigte den Italienern in der Review zum Vorgänger „YONI“, mit dem Album in musikalischer Hinsicht das würdige Ende einer Reise erreicht zu haben, die für die Band aber hoffentlich noch weiter gehen würde. Dies steht zum Glück außer Frage, wie der neue Langspieler beweist.

CARONTE ändern wenig an ihrem bewährten Rezept. Okkulter Doom Metal, mit einem Schuss lässigen Stoner Rock, ist auch auf „Wolves of Thelema“ zu finden. Über die dröhnenden Riffs, die an ELECTRIC WIZARD erinnern, legt sich die rauchige Stimme von Frontmann Dorian Bones, der mehr denn je mit den Möglichkeiten seines Organs spielt und zwischen zerbrechlichem Hauchen und wütenden Schreien.

CARONTE setzen ihre Reise fort

Auch insgesamt erscheint „Wolves of Thelema“ deutlich experimentierfreudiger und abwechslungsreicher als der Vorgänger. Immer wieder werden herkömmliche Songstrukturen aufgebrochen, um Platz für ruhige oder rasende Interludien zu schaffen. Dadurch wirkt das Album etwas sperriger und unzugänglicher, weswegen der erste Höreindruck enttäuschen mag.

Erst nach und nach entfaltet sich die berauschende Wirkung des Albums, die aber nicht immer das nötige musikalische Grundgerüst besitzt, um gänzlich zu fesseln. Sprich: Leider sind nicht alle Songs so gut und mitreißend wie „Queen of the Sabbath“ oder „Starway to the Cosmic Fire“.

CARONTE knüpfen mit „Wolves of Thelema“ an ihre Anfangstage an, als Ritual noch vor Rock stand. Entsprechend dicht und stimmig ist das okkulte Ambiente, auch wenn die Produktion etwas zu schwach auf der Brust klingt. Wer also eine ansprechende Aufarbeitung esoterischer Lehren sucht, findet sie auf diesem Album. Das ganze mit einer schlüssigen musikalischen Klammer zu versehen, wie es YEAR OF THE GOAT zuletzt gelang, schaffen CARONTE jedoch nicht.

„Wolves of Thelema“ – Sperrig, aber nicht schlecht

Schlecht ist „Wolves of Thelema“ jedoch bei weitem nicht. Das Album ist viel eher der nächste Schritt einer Band, die sich ständig weiterentwickelt und nun an einem Punkt steht, von dem es in jede Richtung weitergehen kann. Wer den Werdegang von CARONTE bisher verfolgt hat, wird auch mit diesem Album zufrieden sein. Andere sollten hingegen mit „YONI“ oder „Church of Shamanic Goetia“ ins Geschehen einsteigen.

13.12.2019
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