So platt wie der aus einem recht nahe liegenden Wortspiel heraus (und möglicherweise auch in Anlehnung an eine fast schon legendäre New Yorker Thrash-Metal-Band) entstandene Bandname ist die Musik auf dieser kurzen Demo-CD bei Weitem nicht. Das niedersächsische Quartett CARNIWHORE bietet auf den – wie der Titel bereits erahnen lässt – drei Stücken der “Triple Whoregasm Demo“ unkonventionelle und dabei recht deftige Musik.
Die Zutaten des schmackhaften Cocktails sind zumeist klassische Heavy-Metal-Riffs und eine sich zwischen Thrash und Death Metal bewegende, gelegentlich auch klare Stimme, vermengt mit der rotzigen Attitüde einer alten Punk-Truppe – sozusagen ein Bastard aus MANOWAR, SODOM, TANKARD, ENTOMBED, MOTÖRHEAD und THE RAMONES. Die augenzwinkernden Texte drehen sich um Alkohol, mehr aber noch um willige (alte) Damen sowie andere nette, unterhalb der Gürtellinie angesiedelte Themen und passen wie die Faust aufs Auge zum wilden, Party-tauglichen Mitgröhl-Sound.
“The Wanking Crew“ ist als schwer groovender Ohrwurm ein hervorragender Einstieg, beim ebenfalls äußerst eingängigen Rocker “Shemale Love Disaster“ erinnert der raue Gesang besonders stark an Tom Angelripper. Leider beißt sich das abschließende “Circle Of The Whore“ nicht ganz so sehr in den Lauschern fest, wie die ersten zwei bärenstarken Drittel der Scheibe – das Stück ist mitnichten schlecht, es muss aber trotzdem bei zwei Whoregasms bleiben.
Das “Triple Whoregasm Demo“ vermengt guten alten Heavy Metal mit einigen untypischen Ideen und einem herrlich siffigen Rock ’n Porno-Image zu einem erfrischend eigenständigen, lässig und enthusiastisch zugleich klingenden Gebräu.
Die Jungs haben offenbar noch etliche Lieder mehr in petto – leider aber noch keinen Vertrag, den sie dieser viertelstündigen Demo-CD nach zu urteilen verdient hätten. Ein volles CARNIWHORE-Album würde nämlich ganz sicher Spaß machen.
Die Musik ist ziemlicher Bullshit, obgleich man den Mut zum ungewöhnlichen fast rühmen muss. Aber dass sich die Typen für keine Peinlichkeit und Widerlichkeit zu schade sind, macht sie fast schon wieder sympathisch.