Der Bandname last bereits erkennen, dass dieser Band der Schalk im Nacken sitzt und erst recht der Titel „Heart‘s Fear“. Im Gegensatz zu anderen „Spaß“-Kapellen sehen sich diese Burschen aus dem hohen Norden Deutschlands jedoch nicht als „Entertainer“, sondern als „ekeligste Band Europas“ und von daher ist ein gewisses Maß an derbem Humor auch Voraussetzung, um sich mit diesen „Schlampen“ anzufreunden.
„Bunkenrock“ nennt die Truppe ihre Musik – man verzeihe mir die Unkenntnis darüber, aber bis zu uns „Schluchtenscheissern“ hat sich der Begriff bis dato noch nicht durchgesprochen – und was auch immer das sein mag, als Basis des musikalisch durchaus ansprechenden Vortrags ist eindeutig Heavy Rock zu vernehmen, wobei dieser mitunter auch in MOTÖRHEAD-Manier daherbrettert und zudem auch TURBONEGRO-Zitate aufweist. Dieser wird mit jeder Menge an traditionellem Hardrock und Exzerpten der NWOBHM zu einem vergnüglichen Bastard verquickt und stellt ein solides, dreckiges Fundament für die Jungs dar, die darauf ihre lyrischen Derbheiten ausbreiten.
Irgendwie lassen mich die Jungs an eine garstige Variante von HELLIÖN denken, auch wenn man auf „Heart’s Fear“ deutlich eher Rock als Metal als Basis heraushören kann. Ihr Konzept meinen die Jungs obendrein auch ziemlich „ernst“, denn perfekt ausgeklügelt erscheint dazu auch das Cover, das an den IRON MAIDEN-Classic „Killers“ angelehnt ist und auf dem das Bandmaskottchen Lotte anstelle von „Eddie“ auftaucht.
Witzige Sache, auch wenn sich darüber wohl so mancher übermotivierter „Trueheimer“ mächtig echauffieren wird. Der Band selbst wird’s nicht nur egal sein, die Burschen werden sich wohl sogar bestätigt fühlen, denn dass Musik wie ihre zum Polarisieren neigt, wird ihnen klar sein und könnte sogar durchaus als Teil eines provokanten Konzepts initiiert worden sein.
Kurzum: Die einst als DEAD MEMORIES dem eher düsteren Melo Death zugewandten Burschen haben den Spaß für sich entdeckt geben musikalisch auch als CARNIWHORE gute Figur ab. Darüber hinaus animieren sie nunmehr aber Lackmuskeln und den Nacken gleichermaßen. Rock On, Dudes!
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