Carnation - Where Death Lies

Review

KURZ NOTIERT

Beim Old-School Death Metal, wie CARNATION ihn auf ihrem Zweitling „Where Death Lies“ spielen, stellt sich wie so oft im Genre nicht die Frage nach Innovation oder Identität, mehr nach der Exekution. Die Antwort: „Where Death Lies“ ist ausgesprochen solide eingetrümmert und bedient die wichtigsten Tropen des antiquierten Death Metal mit allem drum und dran. Die ein oder andere Überraschung, beispielsweise das sakral beginnende „Reincarnation“, findet sich hier auch. Langweilig wird es jedenfalls nicht.

Die nötige Härte bringen die Belgier auch schon mit, Grooves sind ebenfalls keine Herausforderung für das Quintett. Wo es noch etwas hakt ist das Songwriting. Zum einen betrifft das die Tempowechsel, die beispielsweise im Titeltrack unternommen werden. Das geschieht hier sehr abrupt und bricht den ansonsten guten Flow, den der Song aufgebaut hat.

Zum anderen könnten CARNATION in Sachen Dramaturgie noch eine Schippe drauflegen. In „Serpent’s Breath“ beispielsweise haben sie dieses große, melodische EVOCATION-Gedenk-Riff, das wie die Axt im Walde schneidet, aber viel zu freizügig eingesetzt wird und daher seine immense Wirkung verliert. Der Rest ist jedoch so solide, wie man Old-School Death Metal eben machen kann. Von daher: Reinhörempfehlung mit Abstrichen für alle, die beispielsweise nach diesem anderen LIKkerbissen immer noch ein bisschen Appetit haben.

06.10.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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