KURZ NOTIERT
Beim Old-School Death Metal, wie CARNATION ihn auf ihrem Zweitling „Where Death Lies“ spielen, stellt sich wie so oft im Genre nicht die Frage nach Innovation oder Identität, mehr nach der Exekution. Die Antwort: „Where Death Lies“ ist ausgesprochen solide eingetrümmert und bedient die wichtigsten Tropen des antiquierten Death Metal mit allem drum und dran. Die ein oder andere Überraschung, beispielsweise das sakral beginnende „Reincarnation“, findet sich hier auch. Langweilig wird es jedenfalls nicht.
Die nötige Härte bringen die Belgier auch schon mit, Grooves sind ebenfalls keine Herausforderung für das Quintett. Wo es noch etwas hakt ist das Songwriting. Zum einen betrifft das die Tempowechsel, die beispielsweise im Titeltrack unternommen werden. Das geschieht hier sehr abrupt und bricht den ansonsten guten Flow, den der Song aufgebaut hat.
Zum anderen könnten CARNATION in Sachen Dramaturgie noch eine Schippe drauflegen. In „Serpent’s Breath“ beispielsweise haben sie dieses große, melodische EVOCATION-Gedenk-Riff, das wie die Axt im Walde schneidet, aber viel zu freizügig eingesetzt wird und daher seine immense Wirkung verliert. Der Rest ist jedoch so solide, wie man Old-School Death Metal eben machen kann. Von daher: Reinhörempfehlung mit Abstrichen für alle, die beispielsweise nach diesem anderen LIKkerbissen immer noch ein bisschen Appetit haben.
Lustig!
Endlich mal eine Death Metal-Band, die mit starkem und abwechlungsreichem Songwriting samt guten Riffs aufwartet und sich somit vom Gros der ganzen Alte-Schule-Neuaufleger abheben kann wie etwa (nahezu zeitgleich) Necrot mit „Mortal“ oder vor zwei Jahren Weak Aside mit „Forward Into Darkness“… und nu‘ isses auch wieder nicht recht.
Eine sehr beachtliche Steigerung zum Debüt „Chapel Of Abhorrence“ – nur der Bandname könnte Floristen auf die falsche Spur locken.
Sehr gutes Album. Live ist die Band eine absolute Macht.
Fand den Vorgänger ein bisschen besser, daher „nur“ 8 Punkte.
Richtig geiler, sehr differenziert vorgetragener OSDM.