Carnal Tomb - Embalmed in Decay

Review

Soundcheck November 2023# 12

Das Berliner Quartett CARNAL TOMB nimmt uns mit ihrem dritten Album „Embalmed In Decay“ erneut mit auf eine morbide Reise durch die Abgründe von menschlichen Begräbnis- und Totenritualen. Den Inhalt vertonen sie stimmungsvoll in lupenreiner todesmetallischer Manier.

Im Vergleich zu den Vorgängern ist die Scheibe kein Quantensprung, sondern spiegelt eine natürliche Entwicklung wider. Die einzelnen Songs demonstrieren noch mehr Feingefühl für cooles Riffing, gute Leads und vor allem für brutale gedrosselte Parts. Insgesamt haben es CARNAL TOMB final geschafft, ihre eigene Variante von Death Metal durchgängig zu präsentieren und zu manifestieren.

„Embalmed In Decay“ – vertonte Verwesung

Die Mucke ist weiterhin tief im Oldschool Death Metal verortet. Insgesamt liefern CARNAL TOMB aber eine Mischung aus typischem Schweden-Sound in bester ENTOMBED-Left-Hand-Path-Manier an und erinnern dabei dezent an alte CARCASS sowie an moderne Vertreter des Genres à la GENERAL SURGERY oder UNDERGANG.

Auch vom Sound her übertreffen CARNAL TOMB die letzten Veröffentlichungen um einiges. Der wuchtige, basslastige Klang funktioniert hervorragend und setzt die derben Songs sehr brutal in Szene. Dass es dabei trotz aller Urgewalt genug Platz für filigrane Überraschungsmomente gibt, macht die einzelnen Songs umso spannender. Ein gutes Beispiel ist „Defiled Flesh“, der mit wunderschönem Lead im mittleren Tempo für Gänsehaut sorgt, ehe es wieder kräftig obendrauf gibt. Auch „Morgue Usurper“ punktet mit verstörenden Delay-Effekten und verschafft dem Titel ein krankes Songflair.

Insgesamt fühlt sich „Embalmed In Decay“ trotz vieler Kleinigkeiten wie ein wütender Keulenschlag an, der Death Metal mit voller Wucht in Reinform zelebriert. Dass CARNAL TOMB das ganze Album nicht stumpf durchrumpeln, sondern durchweg darauf bedacht sind, das Gesamtbild mit vielen Spielereien zu spicken, macht es dauerhaft hörenswert. Es ist erstaunlich, was im Verlauf an filigranen Spielereien zum Vorschein treten. Dabei kommt die Band stilistisch niemals vom Weg ab und kehrt trotz kleinerer Experimente immer wieder ins Death-Metal-Zentrum zurück.

CARNAL TOMB – dezent abwechslungsreich, uneingeschränkt brutal

CARNAL TOMB nehmen die Hörerschaft auf „Embalmed In Decay“ mit auf einen fürchterlichen Trip in morbide, eitrige Abgründe, die sie musikalisch anspruchsvoll und dennoch in voller Härte umgesetzt haben. Wer auf klassischen Oldschool Death Metal mit starkem Schweden-Vibe steht, bekommt die Gehörgänge hier ordentlich durchgeblasen.

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01.11.2023

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2 Kommentare zu Carnal Tomb - Embalmed in Decay

  1. Watu sagt:

    Hört sich sehr geil an und dann dieses tlws. metallisch scheppernde Schlagzeug oder was das sein soll, fantastisch. Bin sehr gespannt auf das ganze Werk!

  2. destrukt. sagt:

    Erstmal Kompliment, dass CT dem Bass soviel Raum überlassen, weil – hört, hört – Bass ist wichtig! Die Mischung, die CT spielen (für mich eher Grave meets Autopsy meets Cruciamentum) ist an sich ne Mischung, die viele Bands bedienen, allerdings schlägt mMn Songwriting Originalität, und gerade ersteres ist hier wirklich mehr als gelungen. Abwechslungsreichtum, viele Details wie teilweise kleine proggy Einschübe („Draped In Disgust“) oder funky hihat pattern („Cerebral Ingestion“) und der angesprochene Basssound machen das Album für mich zu nem Highlight. Der Vorgänger „Abhorrent Veneration“ war schon richtig gut, aber hier haben CT nochmal einen draufgelegt und sind damit vllt die interessanteste OSDM Band hierzulande. Mit Tendenz zu 9.

    8/10