Carnal Forge - Please...Die!

Review

Ich möchte mal wissen, wer oder was den Jungs von CARNAL FORGE so schwer im Magen liegt, dass sie ein solch hohes Aggresssionslevel erreichen können. Die fünf Schweden knüppeln, dreschen und thrashen auf ihrem Drittwerk „Please…Die!“ dermaßen drauflos, dass einem schwarz vor Augen wird. Dabei sprechen Album- und Songtitel (z.B. „Butchered, Slaughtered, Strangled, Hanged“ oder „Welcome To Your Funeral“) eine deutliche Sprache. Musikalisch untermalt werden diese Hasstiraden von einem rasiermesserscharfen Gitarrenspiel, das ein Aggro-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt, dabei aber auch ein sicheres Gespür für Grooves und melodiöse Twin-Guitar-Attacken aufweist. Dazu kommt powervolles, präzises Drumming und hasserfüllter Kreischgesang, der ab und zu in tief-verzerrte Gefilde abdriftet, was die Brutalität des Albums noch ein Stück erhöht. Viele Songs dieses neuen Hassbolzens aus dem Hause CARNAL FORGE erreichen gerade mal die 3-Minuten-Grenze, was aber nicht negativ ins Gewicht fällt, da man während dieser kurzen Zeit mehr Aggressionen abbauen kann als bei einer kompletten Langrille anderer Bands. Ihre stärksten Phasen haben die Mannen um Shouter Jonas Kjellgren meist während der Refrains ihrer Wutausbrüche, wenn das Schlagzeug für kurze Zeit mal das Tempo rausnimmt und einen die geballte Power des mörderischen Riffings der Kuusisto-Brüder regelrecht umbläst (z.B. „Becoming Dust“ oder „No Resurrection“).
Unterstützend kommt hinzu, dass die Produktion dieses Silberlings vor allem im Gitarrenbereich sehr ordentlich ausgefallen ist. Verantwortlich dafür zeichnen sich Pelle Saether und CARNAL FORGE-Basser Lars Linden, die „Please…Die!“ im Studio Underground produktionstechnisch veredelten (endlich mal keine Abyss- oder Studio Fredman-Produktion aus Schweden!). Trotzdem ist die Langrille aufgrund ihres enorm hohen Aggressionspotentials keine leicht verdauliche Kost. Ist man nicht in Stimmung, kann das Geknüppel ganz schnell nervig werden, verspürt man jedoch eine latente Portion Wut im Bauch und kann Bands wie AT THE GATES oder THE HAUNTED etwas abgewinnen, führt kein Weg an CARNAL FORGE vorbei.

26.10.2001
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