Carnal Decay - Carnal Pleasures

Review

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Ja ja, die Schweizer… Als ruhige, friedliebende Zeitgenossen sind sie bekannt. Immer neutral und können keiner Fliege etwas zuleide tun. Das es hinter der idyllischen Fassade (und in manchen Köpfen) vielleicht doch etwas anders zugeht, beweisen CARNAL DECAY mit ihrem ersten Full-Length-Album „Carnal Pleasures“.

Gegründet wurde die Band 2002 als Death-Metal-Spielwiese von Bassist und Grummelmonster Michael. Da das Projekt aber schnell großen Zuspruch fand, mussten einige Musiker ihren Platz räumen, damit man mit der nötigen „Ernsthaftigkeit“ weitermachen konnte. Weitaus interessanter als die üblichen Besetzungswechsel ist aber die Tatsache, dass man bei den Aufnahmen zur ersten MCD in den USA, Billy Milano als Produzent für zwei Tracks verpflichten konnte. Danach folgte eine Split-CD namens „Grotesque First Action“ (2005) und der Vollzeiteinstand des kranken Trios im Jahr 2006.
Warum krank? Nun ja, ich will natürlich niemanden beleidigen, aber „Carnal Pleasures“ hat es schon ganz schön in sich.

So macht der Opener „Molesting The Dead“ von Anfang an klar, was einen auf dieser Platte erwartet. Und das sind keine Lieder über Käse oder Schokolade. Nein, eher Deftiges wie Nekrophilie, Bastelspaß mit Leichenteilen und Kannibalismus stehen auf der Speisekarte.
Die Musik steht den Texten in Sachen Feinfühligkeit auch in nichts nach. Brutalität wird großgeschrieben. Die spielerischen Künste kommen dabei aber nicht zu kurz – wobei Schlagzeuger Reto, der mehr als nur ein solides Fundament eintrümmert, besondere Aufmerksamkeit verdient.

Sonderlich originell ist die ganze Sache natürlich nicht. Schon Cover und Booklett, mit all den anatomischen Zeichnungen und Fotos, zitieren CARCASS, dass es nur so nach Verwesung stinkt. Aber die Schweizer können ja auch nicht alles erfunden haben.
Versöhnlich hingegen sind die gelegentlich eingestreuten Grooveparts, welche für etwas Abwechslung sorgen und manche der (hoffentlich) komischen Lyrics. Es ist halt wie bei einem Unfall: irgendwie abstoßend, aber man schaut trotzdem hin…

28.03.2008

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