Es soll noch immer Leute geben, die glauben, was Skandinavien für Black Metal, seien die Staaten für Death Metal. Doch weit gefehlt! Die neue Death-Metal-Hoffnung kommt nicht etwa aus Übersee oder Großbritannien, sondern aus dem Land des Baguettes und heißt CARCARIASS. Nunja, so neu ist diese Formation nun auch nicht mehr, gründete man sich doch bereits 1991 und hat mit „Hell On Earth“ sechs Jahre später das Debüt Album veröffentlicht, welches bei uns leider total unterging. Bei „Sideral Torment“ sieht es nun schon wieder so aus, als würde die Band nicht die Beachtung finden, die ihr eigentlich gebührt, denn der zweite Longplayer erschien bereits Ende 1998 über das Schweizer Label Impacts Records und wurde in ihrem Heimatland, sowie der Schweiz und Belgien im Gegensatz zu uns zu recht von der Presse allseits gelobt.
CARCARIASS spielen melodischen, technischen, Mid-tempo Death Metal mit einer eigenen Note und einer riesigen Portion Freude an der Musik. Die Leadgitarre klingt oft sehr verträumt und rutscht auch teilweise mal in die Power-/True-Metal-Ecke ab, soll heißen, eher weich und melodisch als ein dahingerotztes Solo, das man halt spielt, um auf Teufel komm raus ein Solo einzubauen. Insgesamt gesehen bietet „Sideral Torment“ gradlinigen Death Metal, verpackt in einer akzeptablen Aufmachung und einem zufriedenstellenden Soundgewand, sowie einer Spielzeit, die den Namen Longplayer auch wirklich verdient. Ich bin mir sicher, dass die drei Franzosen auch bei uns sehr gut ankommen würden, wenn sie nur einmal die Möglichkeit bekämen sich einem größeren Publikum vorzustellen. Nach einigen Pleiten, die mich schon beinahe haben verzweifeln lassen, kann ich also drei Kreuze machen und erleichtert verkünden: Es gibt ihn doch noch, den guten alten Death Metal. Hut ab vor CARCARIASS!
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