Capilla Ardiente - Where Gods Live And Men Die

Review

Felipe Plaza Kutzbach ist ein fleißiger Mann. Nach dem Quasi-Aus von NIFELHEIM nun “nur noch” als Sänger und Gitarrist bei PROCESSION, Bassist bei DESTRÖYER 666 und Sänger bei SCALD und CAPILLA ARDIENTE im Dienst, hat der chilenische Wahl-Schwede mit gerade mal 41 Jahren eine beeindruckende Anzahl erstklassiger Tonträger veröffentlicht. Nach dem hervorragenden 2019er-Werk “The Siege” schießen die Epic Doomer CAPILLA ARDIENTE nun “Where Gods Live And Men Die” hinterher, mit denen der vervorragende Sänger beweist, dass jede seiner Beteiligungen ihre Existenzberechtigung hat.

CAPILLA ARDIENTE entführen wieder in epische Welten

Stilistisch hat sich bei den Chilenen nichts geändert. Auch die Struktur von “Where Gods Live And Men Die” ähnelt der von “The Siege”: Vier überlange Songs im Zehn-Minuten-Bereich, perfekt für eine klassische Vinyl-Länge. Erneut bedienen CAPILLA ARDIENTE die großen Tugendlehren, die Altvordere wie CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS einst prägten. Mit allen vier Songs öffnen sie einmal mehr Portale zu obskuren magischen Welten und setzen ihr Storytelling musikalisch geschickt um. Die Songs bestehen aus verschiedenen Segmenten, sind abwechslungsreich und müssen sich erarbeitet werden. Die erhabene Aura hingegen nimmt einen sofort gefangen.

Neben dem einnehmenden Gesang und der warmen Produktion sind es die großen, epischen Melodien wie in “The Hands Of Fate Around My Neck”, die den Suchtfaktor der Platte potenzieren. Wie ebenfalls bei PROCESSION oder jüngst SCALD ist es dieses besondere Gespür für große Momente, die Kutzbach zu einem der spannendsten Musikern der gegenwärtigen Szene machen und ihm sicherlich eines Tages in gewissen Kreisen zu Legendenstatus verhelfen. Letztlich machen aber alle Musiker von CAPILLA ARDIENTE einen fantastischen Job und kreieren aus dem Stand ein Album mit Potenzial zum modernen Klassiker.

“Where Gods Live And Men Die” – Ein Muss für Epic-Doom-Fans!

Nach der latenten Enttäuschung der aktuellen CRYPT-SERMON-Platte gab es in diesem Bereich in diesem Jahr außer SCALD nicht viel, was im Bereich des epischen Doom Metal einer besonderen Erwähnung wert wäre. CAPILLA ARDIENTE hätten selbst mit größerer Konkurrenz ein herausragendes Album abgeliefert, so allerdings wirkt “Where Gods Live And Men Die” wie die Erlösung nach einem quälenden Durst. Hier könnt ihr blind zuschlagen!

11.10.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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