Bislang waren mir CANNON als klassische Hardrock-Band bekannt. Das neue Album heißt „Metal Style“. Mischen die Hannoveraner jetzt im Metal-Bereich mit? Nicht wirklich. Zwar präsentiert man sich eine Spur härter, als beim letzten Album, und auch die Riffs sind ein wenig knackiger und der Sound eine Nuance aggressiver, dennoch bleiben CANNON dem guten, alten Hardrock treu.
Und wenn ich schreibe guter, alter Hardrock, dann meine ich das auch so. CANNON halten teilweise noch immer die Fahne der Spätachtziger hoch. Die eingängigen Hooklines und chatchy Mitsing-Refrains dieser Ära werden mit einer kraftvollen und zeitgemäßen Produktion verbunden. Auch das dynamischere Gitarrenspiel steht dem Gesamtsound gut zu Gesicht.
Wenn aber etwas herausragt, sind es die hymnischen Höhepunkte, die man sofort mitgröhlen kann. Ich nenne da einfach mal „Into The Fire“, „Wheels On The Highway“ oder „Out In The Streets“ als typische Musterbeispiele. Aber im Grunde zieht sich diese Marschroute durch das gesamte Album, und da haben wir dann auch die Kehrseite der Medaille. Es fehlt letztendlich an Abwechslung, die ein richtig starkes Hardrock-Werk ausmacht.
Weiterhin muss ich bemängeln, dass es der schön rauchigen Stimme von Mat Rein Jaehnke in manchen Passagen an Ausdruckskraft fehlt. Die instrumentelle Seite präsentiert sich dagegen Fehlerlos und auch die Produktion und Abmischung sind professionell.
Dem Songwriting stehe ich zwiespältig gegenüber. Einerseits haben die Jungs ein Händchen für Melodien und Hooklines, andererseits klingt manches einfach zu ähnlich.
Im Fazit reicht es für „Metal Style“ nur für einen Platz im vorderen Mittelfeld. Aber gerade Old-School-Hardrocker könnten an der Scheibe gefallen finden und sollten reinhören. Da die Bandwebsite zu diesem Zweck bislang nur älteres Material bietet, schaut der geneigte Interessent unter www.myspace.com/cannongermany.
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