Cannibal Corpse - Vile (Re-Release)

Review

Eine Band wie CANNIBAL CORPSE bedarf heuer eigentlich nicht vieler Worte: Seit Jahr und Tag feuert die Ami-Death-Legende ein hochklassiges Album nach dem anderen ab, tourt regelmäßig durch die Weltgeschichte und bringt sämtliche Todesbleigiesser nur beim Erwähnen des Namens ins Schwärmen. Grund genug für Metal Blade Records, “Vile” im schmucken Pappschuber plus Bonus-DVD wiederzuveröffentlichen, sodass auch jüngere Anhänger der Band einen Einblick davon bekommen können, wie das Album seinerzeit in hiesigen Gefilden eingeschlagen hat.

Es war sicherlich ein schweres Erbe, dass George “Corpsegrinder” Fisher da angetreten hatte, musste er doch den heutigen SFU-Frontgrunzer Chris Barnes ersetzen und der Band stimmlich ein komplett neues Gesicht bieten. Dass Fisher heute ein wesentlicher Sympathieträger der Band ist, lässt sich nicht zuletzt auf seine überragende stimmliche Leistung auf eben jenem Album zurückführen, dass gerade wieder einmal auf Dauerrotation meine Anlage penetriert. “Vile” ist wirklich von Vorne bis Hinten ein Killeralbum geworden. Angefangen bei einem der kompromisslosesten Opener aller Zeiten, “Devoured By Vermin”, der sich auch heute noch in jeder Live-Setlist der Band wieder findet, über das eher groovige “Disfigured” bis hin zu “Monolith”: Einen wirklichen Höhepunkt sucht man auf der Platte jedenfalls vergebens. Von langsamen, groovigen Parts, bis hin zu ultraaggressiven Gitarrenattacken ist jedenfalls alles dabei, was mein Death-Metal-Herz (und das ist bekanntlicherweise eher ansatzweise ausgeprägt) begehrt. Wie bei jeder CANNIBAL CORPSE- Veröffentlichung muss ich an dieser Stelle lobend erwähnen, dass die Band keinerlei Highspeed-Blastbeats bedarf um brutal zu klingen (man denke beispielsweise an Kollegen der Marke BRODEQUIN oder DEVOURMENT), denn das erledigen die vertrackten Gitarrenläufe von alleine. Fishers Organ thront grunzend und keifend über den Instrumentalisten, und macht seine Sache dabei, zumindest in meinen Augen, wesentlicher besser als sein von Joints und Dreadlocks umgebende Vorgänger.

Die beigelegte Bonus-DVD, ein relativ amateurhafter Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1997, setzt der ohnehin starken Veröffentlichung die Krone auf. Obwohl, oder vielleicht gerade weil es sich hierbei um keinen nachbearbeiteten Mitschnitt handelt, bekommt man einen guten Eindruck davon, wie sich die Band vor 10 Jahren auf der Bühne repräsentierte. Zusätzlich bekommt man die Möglichkeit, Songs die heuer wohl nicht mehr ihren Platz in den Setlisten finden werden, endlich auch mal Live zu Ohren zu bekommen.

Fazit: Jeder, der auch nur Ansatzweise was mit Death Metal anfangen kann sollte diese Platte sein Eigen nennen können. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?

29.03.2007
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