Cannibal Corpse - Evisceration Plague

Review

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Zu den Kannibalen aus Florida gibt es wahrscheinlich nicht mehr viele Aspekte, die im Laufe der Zeit, bei der Vielzahl an Berichten, geschriebenen Rezensionen und geführten Interviews, noch nicht thematisiert wurden. Aus diesem Grunde gehe ich hier gar nicht weiter auf Bandgeschichte und sämtliches Trara ein, sondern gehe gleich der Hauptfrage nach, was deren Neuwerk “Evisceration Plague“ eigentlich alles kann und auch, wo es innerhalb der mittlerweile sehr stattlichen Diskographie eingeordnet werden darf. Fast genauso unnötig zu erwähnen wie diverse Hintergrundinfos ist dabei die Tatsache, dass sich auch hier sicherlich keine Überraschung offenbaren wird, was das Musikalische angeht.

Die Old-School-Fraktion wird sich vermutlich an Meckereien ergötzen und auch Fans der früheren Alben mit George Fisher werden wahrscheinlich enttäuscht sein – ein Gewinn ist “Evisceration Plague“ für alle Verehrer von “Kill“. An genau diesem Punkt setzen die Jungs wieder an und praktizieren immer mehr in technischere Gefilde abdriftenden Death Metal, der insbesondere mit den ersten Alben, gefüllt mit dreckiger Punk/Thrash-Attitüde, lediglich noch den Namen gemein hat. Ohrwürmer oder Höhepunkte für die Ewigkeit bleiben ebenfalls erneut aus, dazu sind die Songs zu strukturlos und das gesamte Album zu gleichförmig. Mit böser Zunge könnte man sogar soweit gehen und behaupten, dass CANNIBAL CORPSE ihren typischen Stil, ihr Trademark endgültig begraben hätten.

Also, anstatt sich ins Ohr fräsender Hooklines, sind anno 2009, wenn überhaupt, die teilweise beeindruckenden Technik-Passagen für die Aha-Momente zuständig. Gehalten wird dieses Gerüst von einer gnadenlos zermalmenden Produktion, wobei die Double-Bass-Abmischung fast schon durch penetrante Überpräsenz glänzt. Mir persönlich gefällt das allerdings ganz gut, da ebendiese bereits in gewisser Weise den Fokus dafür setzt, mit welchen Qualitäten CANNIBAL CORPSE Heute auf Hörerfang gehen. Insgesamt muss ich zugeben, trotzdem es kaum überraschend war, etwas enttäuscht zu sein, im Speziellen was den enormen Identitätsverlust angeht. Sicher, “Evisceration Plague“ ist zweifelsohne eine gute Death-Metal-Platte, aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass sich hier auf instrumentale Klasse verlassen und auf alten Lorbeeren ausgeruht wird. Auch wenn die Scheibe hier alles in allem gut wegkommt, sei zur Verdeutlichung nochmals erwähnt, dass mit solchen Ergüssen ein derartiger Kultstatus, wie ihn die Florida-Deather innehaben, niemals realisierbar gewesen wäre.

30.01.2009

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8 Kommentare zu Cannibal Corpse - Evisceration Plague

  1. sascha sagt:

    Hatte Kill noch ein paar spaßige Songs dabei, zündet das neue Album überhaupt nicht…
    Hier wird gepflegte langeweile und CC-Stangenware verarbeitet.
    Mal gespannt, wie lange sich die Band so noch über Wasser halten will. Und sooo technisch versiert ist das Material nicht mal, The Wretched Spawn ist da so ziemlich das Non-Plus bei Cannibal Corpse (technisch gesehen).

    4/10
  2. honksen sagt:

    Freunde, lasst Euch keinen erzählen. Die Scheibe ist ein echter Hammer. Wenn die Lokomotive nach einem Song angefahren hat dann reisst sie Euch gnadenlos mit bis Euch die Hose flattert. Ein absolutes Muss für Death Metal Fan. Von mir auf jeden Fall die volle Punktzahl.

    10/10
  3. Anonymous sagt:

    An sich eine rundum gelungene Scheibe, besonders \"Priests of Sodom\" und \"a Cauldron of Hate\" wissen zu überzeugen, die restlichen Songs sind solider CC-Standard, leider aber auch nicht mehr als das. Von daher gibt es von mir ebenfalls solide 8 Punkte.

    8/10
  4. Anonymous sagt:

    Ich weiß einfach nicht… gibt ja diesen ewigen "Fisher vs Barnes" Streit. Aber von der "Vile" Scheibe an kann ich mit CC nix mehr anfangen. Ich habes es immer wieder versucht, aber es geht nicht. Mögen sie auch technischer und schneller geworden sein, das, was "The Bleeding" hatte, haben die neuen Alben nicht mehr.

    5/10
  5. Anonymous sagt:

    also ich weiß nicht warum das album von vielen etwas runtergemacht wird. es ist ein super album, mich haut es total um. ich würde es sogar als das beste album seit gore obsessed bezeichnen. cannibal corpse fans werden hier auf jedenfall wieder voll auf ihre kosten kommen (viele ärgern sich darüber das CC keine überaschungen bringen… ich begrüße das!)

    und von wegen das album hat keine höhepunkte und ohrwürmer. "a cauldron of hate" ist nun wirklich ein groovender ohrwurm. und "carnivorous swarm" beeindruckt durch seine derbe brutalität und das gitarrenspiel… außer mit dem zum album namen gleichnamigen song "Evisceration Plague" kann ich nicht sonderlich viel anfangen.

    aber ansonsten bin ich keinesfalls enttäuscht, im gegenteil!

    10/10
  6. echnatron sagt:

    (richtige Punktzahl)

    10/10
  7. echnatron sagt:

    Meiner Ansicht nach ist dies ein Album, das zum besten gehört, was die Jungs aus Buffalo je abgeliefert haben. Die Strukturlosigkeit kann ich keineswegs unterstreichen, im Gegenteil. Ich finde dass gerade die viel offensichtlichere Struktur im Songwriting der Platte gibt, was sie um so vieles besser macht als viele, was vor ihr kam. Die Songs sind ausdifferenziert, man bemerkt Varietät und Abschnitte besser und ich für meinen Teil kann diese CD von vorne bis hinten durchhören ohne einen Track überspringen zu müssen. Ich finde, hier hat man ein Meisterwerk vor sich und einen Meilenstein in der Diskografie von Cannibal Corpse.

    5/10
  8. celticfrost93 sagt:

    Einziges Manko ist der Snaresound. Aber Lieder wie Cauldron of Hate und der Titelsong sind absolute Panzer, ich stelle mit vor, dass Rutan vielleicht mitgejammt hat, denn sie erinnern doch ein bisschen an Hate Eternal Lavariffs. Die heavyness steht CC sehr gut und hat sie mit dem Video damals in die Moderne gehievt, für uns Jungs war das damals jedenfalls sehr interessant, weil der Song irgendwie ein bisschen an Slipknots Psychoscioal erinnerte.

    Seit KILL sind CC unaufhaltsam, 9/10 für das superbe Songwriting

    9/10