Wacken 2007, Zeltbühne; es reicht ein Wort: MUNICIPAL WASTE IS GONNA FUCK YOU UP! Nach drei Sekunden entwickelt sich von der Bühne ausgehend eine enorme Druckwelle und man ist entweder im hinteren Zeltdrittel gelandet oder Teil eines Circle Pits, wie ihn Wacken noch nicht erlebt hat. Ein riesiger Pogo-Ventilator, der sich fast die gesamten 45 Minuten am Laufen hält. Mein Lebtag sah ich solch etwas nicht. Dazu noch eine gediegene Wall of Death, heiße Beerbong-Action auf und Stage-Diving von der Bühne und fertig ist der ganz große Spaß. „Thrashing’s my business.. and business is good.“ Sensationell.
Vor ein paar Hundert guten Menschen.
Kurz später, Black Stage: „This next song is a special dedication to all the women: Fucked with a knife! / This next song was banned for a long time in Germany but not anymore: Hammer smashed face! / This next song is about our favorite subject – dead bodies: Devoured bei vermin!“ Corpsegrinder Fisher regiert mit tierischem Nacken und die Massen drehen durch. Der Typ, der im Slalom vorbei will und mir dabei seinen Met über den Arm spendiert, fasst es zusammen: „Cannibal Corpse issie geilsse Band der ganssen Welt!“ Ich stimme ihm vorübergehend zu: Er trägt Kleidung der Angesprochenen und wirkt auch sonst wie vom Fach.
Mit ihm sind ca. 20 000 andere „Menschen“.
Landphil von Municipal Waste zieht an der Sportzigarette und aus der Gesamtsituation so seine Schlüsse.
„Blunted At Birth“ ist folgerichtig das Debut von CANNABIS CORPSE, auf dem er mit seinem Bruder und einem Kumpel CC mit THC mischt. Rätselhafter Weise erscheint es ursprünglich bereits 2006. Das Cover ist nett, lustig die Texte – wobei diese natürlich gleichzeitig komplett unverständlich sind, da stilsicher irgendwo zwischen Barnes und Corpsegrinder ins Bongwasser geblubbert wird.
Die Gitarren holzen oftmals temporeich durch das Terrain der älterer Kannibalen-Leichen bzw. rumpeliger SFU. Garniert werden die sieben Schwaden durch flirrende Gitarrensolo-Skizzen und abgerundet durch eine amtliche 8-Spur-Produktion. So klingt also THCC.
P. S.: Mindestens „When Weed Replaces Life“ hat ein melodisches Lead im Hintergrund spendiert bekommen und ebenso mindestens in „Force Fed Shitty Grass“ hört man anfangs den Bass.
Für große Fans – aber für diese tatsächlich.
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