Seit dem Jahr 2017 brüllen CANDY ihren Namen in die Welt hinaus. Auf „It’s Inside You“ erfinden die Jungs aus Boston das Rad zwar nicht neu, aber sie drehen es in beeindruckender Geschwindigkeit.
„It’s Inside You“ – neun knallharte Songs und drei Überraschungen
In bester Hardcore-Manier verzichten die Herren aus Massachusetts auf ein komplexes Intro oder irgendwelche Spielereien, die man als Einleitung verstehen könnte. „eXistenz“ knüppelt ohne Gnade auf den Hörer ein und fordert harte Moshpits. Hier beweisen CANDY auf simple Art technisches Können und Rhythmusgefühl. Dabei verzichten sie auf Klargesangsparts und andere Mechaniken, die sie versehentlich mit Metalcore in Verbindung bringen könnten. Vom ersten Song an sagt die Band: „Wir sind CANDY, wir sind Hardcore, komm damit klar!“ Und das ist angesichts wachsender Melodieliebe im Genre erfrischend angenehm.
Bei CANDY liegt die Schönheit im Detail
„It’s Inside You“ wirkt beim ersten Hören wie ein typisches Garagenprojekt von wütenden Teenagern. Die Platte weckt Erinnerungen an eine herrlich simple Zeit, in der man mit dem Skateboard durch die Straßen tingelte und rauchend auf alles defäkierte, wofür die älteren Generationen standen. Diese Liebe zur Nostalgie vermischen CANDY mit neuen Kniffen und technisch einwandfreien Breakdowns. Nebenher erfinden die Bostoner mit „Love Like Snow“ noch die Hardcore-Ballade und bringen hier und da Synthesizer mit leisen „Ahh-Vocals“ ins Spiel. So kompromisslos jugenderhaltend entwickeln sich nur wenige Bands und es ist angenehm, dass CANDY ihren Straßenbeat nicht gegen poppige Parts eintauschen. Selbst die beiden Electro-Songs „Dancing To The Infinite Beat“ und „Hypercore“ erinnern eher an Gabber denn an Dance. Die Experimentierfreude verweichlicht die Band also nicht.
Kurz und knackig
CANDY bleiben im Großen und Ganzen dem Hardcore-Rezept der kurzen Songs treu. Das längste Lied dauert etwas unter vier Minuten, was angesichts der „Möchtegern-PRO PAINs“ da draußen erfreulich ist. Die Kombo aus Boston bietet gnadenlosen Hardcore, bleibt dabei aber aufgeschlossen und modern. Fans der alten HATEBREED-Ära sollten definitiv probehören, Hardcore-Neulinge können ebenfalls mal reinlauschen, ehe sie sich an die richtig dicken Bretter heranwagen.
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