Candlemass - Epicus Doomicus Metallicus

Review

Im Jahre 1986 kommt die erste und wirklich mit Metallmeisterwerken erfüllte CD von CANDLEMASS raus. Sie setzt den Anfang der Doom-Szene. Sicherlich gehen die Ursprünge dieser Richtung auf BLACK SABBATH zurück, doch mit ihrem Debüt haben CANDLEMASS den Doom Metal entscheidend mitgeprägt und die entsprechende Stilbezeichnung durchgesetzt. Von der drastischen Eröffnung mit „Solitude“ zur verblassenden Stimme in „A Sorcerer’s Pledge“ bietet uns die Band sechs wirklich starke Metalklassiker. Haß..Bitterkeit & Schmerz sprechen in dunklen, düsteren und tödlichen Tönen. „Solitude“…zweifellos der bekannteste und typischste Song für CANDLEMASS. Sehr auffällig ist hier der melodische, tragisch wirkende und mit dem selbstmörderischem Tiefgang der Lyrics sehr gut harmonierende Gesang. Ein ruhiges Lied, geprägt durch schwere Gitarrenriffs animiert uns zum weiteren Konsum der Scheibe und stellt somit den optimalen Anfang dar. Mit „Demons Gate“ folgt der längste Song des Albums. Erwähnungswert ist vor allem das sehr gute Gitarrenspiel, während bei „Crystal Ball“ wieder Gefühle an Bedeutung gewinnen. Unsere Aufmerksamkeit weckt bei diesem sehr druckvollen Song der vergleichsweise schnelle, Doublebass-lastige Instrumentalteil. „Black Stone Wielder“ erscheint uns trotz mancher dynamischen Passagen eher schwer, depressiv und beschwörend. Das durchaus hohe Niveau wird auch im nächsten Lied kontinuiert – eine Symbiose aus Trauer und Aggressivität, die wir nicht nur in Drum-Beats sondern vor allem in Johans Gesang spüren. Es steckt mit seiner bedrückten Atmosphäre an. Die Scheibe schließt mit meinem Favoriten. „A Sorcerer’s Pledge“ fängt mit einem einfühlsamen, „bohrenden“ Gesang an. Ein sehr schöner, berührender Teil und gleichzeitig ein Beweis für die gesanglichen Fähigkeiten des Frontmanns. Mitten im Song kommen wieder die typischen CANDLEMASS-Trademarks zur Geltung und das Album klingt schließlich mit einem „gar lieblichen Frauengesang“ aus. Zusammenfassend: Hier gibt es keine schwachen Songs! Sowohl die instrumentalen als auch tiefleidenschaftlichen, vokalen Segmente zeugen von Qualität. Schwere, schleppende Riffs dominieren das Gitarrenspiel. Gelungene Übergänge zur stellenweise progressiven Dynamik und berührende, fast schmerzende Momente garantieren für eine gewisse Vielfältigkeit dieser Scheibe und lassen sie uns mit Spannung genießen. „Epicus Doomicus Metallicus“ spiegelt diese mit einer mittelalterlichen Aura geschnürte Musikatmosphäre par excellence wider, so dass der Tittel nicht besser hätte gewählt werden können. Mit diesem Werk öffneten sich die Schweden die Tür zur Metalgeschichte und gleichzeitig sind sie zu dieser geworden! Diese Scheibe wurde vor kurzem wiederveröffentlicht (um eine Bonus-Live-CD aus dem Jahre 1988 angereichert). Es gibt also noch eine Chance für alle, die über sie noch nicht in ihrer Plattensammlung verfügen, sich das Album zuzulegen. Fazit: Für DOOM-Fans ist dieses Album Pflicht, für alle anderen eine große Empfehlung!

10.06.2002
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