Callenish Circle - Flesh_Power_Dominion

Review

So wie ich das sehe, haben wir bereits in der zweiten von zwölf Runden den diesjährigen Sieger in der Gewichtsklasse Melodic Death/Thrash Metal gefunden. Auch wenn man sich leicht die Finger verbrennt, wenn man bereits im Februar ein Album zum Toprelease des Jahres einer Stilrichtung nominiert, kann ich mir schwer vorstellen, welche Band mit „Flesh_Power_Dominion“ gleichziehen soll. Ohne Mühe zündet jeder einzelne Track auf diesem Album und verbrennt sein Pulver, wie anfänglich befürchtet, nicht schon nach 10 – 20 Durchläufen. Mit ihrer Mischung aus schwedischem Death/Thrash Metal, wenigen Einflüssen älterer Death Metal Spielarten und einem leichten Hang zum Power Metal legen Callenish Circle sicher keine Innovationsmaßstäbe, spielen sich jedoch locker an die Spitze. Abwechslungsreiches und mitreissendes Gitarrenspiel, gepaart mit druckvollem Drumming, Ohrwurmmelodien und einem guten Gespür für Timing und Härte machen „Flesh_Power_Dominon“ zu einer Scheibe, die im CD Player bombenfest kleben bleibt. Sehr gut gefällt mir der Abwechslungsreichtum mit dem die Jungs um Patrick Savelkoul, der übrigends auch für die fetten Vocals zuständig ist, zur Sache gehen; nicht nur innerhalb der einzelnen Lieder, sondern auch von Song zu Song variieren sie Härte, Geschwindigkeit, Melodielastigkeit und Stilrichtung. Während „Take me along“ oder „Your Final Swansong“ eher in die Richtung von Bands wie The Forsaken, Ebony Tears, In Flames oder gar die unterschätzten Gates of Ishtar tendieren, findet sich mit „Bleeding“ ein Song, der einer nicht mehr erwähnenswerten Band zu „Shades of God“ Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte. Um es kurz zu machen – mit ihrem neuen Album haben Callenish Circle so ziemlich alle positiven Aspekte, die in diesem Bereich momentan zu finden sind, auf sich vereint. Mit zwei Coverversionen (Pull the Plug – DEATH; When The Lady Smiles – The Golden Earring) hat man noch zwei Songs auf die Scheibe gepackt, die ein wenig aus dem Rahmen fallen, aber erstaunlich gut umgesetzt wurden. Die astreine und druckvolle Produktion im Stage One unter Andy Classen setzt hier lediglich noch den i Punkt zu einer Scheibe, die meiner Ansicht nach ein absolutes Highlight für Fans und Freunde des melodischen Death/Thrash Metal 2002 darstellt.

12.02.2002
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