Call Of Charon - Plaguebearer

Review

KURZ NOTIERT

Eine Lanze kann man selbst als Deathcore-Muffel für die mit „Plaguebearer“ debütierenden CALL OF CHARON brechen: Man hat definitiv schon weit uninspiriertere, tumbere Ansätze gehört, auch wenn die Duisburger natürlich keine Revolution des Genres bewirken. Die Band gibt es schon seit sehr langer Zeit, aber besser spät als nie in voller Länge debütieren, richtig? Zudem ist „Plaguebearer“ kein allzu nervtötender Chug-Marathon, auch wenn die Herren natürlich reichlich Breakdowns und auch ein paar klischeehafte Bassdrops im Anschlag haben.

Zwischendrin schieben CALL OF CHARON jedoch gerne melodische Riffs ein, die oft eine einschlägig schwedische Prägung aufweisen. Die wirken hier und da gezwungen in den Sound gewuchtet wie in „Illusive Savior“, erfüllen aber jederzeit ihren Zweck, um für Abwechslung im Gepumpe zu sorgen. Etwas gezwungen wirken auch die edgy Lyrics, die oft nur ein bis zwei Machismen entfernt von überzogenem Nu-Metal-Gepose sind. Wirklich nervig ist aber eigentlich nur das künstlich weil zu machinell klingende Schlagzeug, dass die grobkantigen Grooves nicht wirklich effizient untermauert.

Aber wie eingangs erwähnt hat man Deathcore schon viel schlimmer erlebt – und hochkarätige Gastbeiträge wie der von CJ McMahon (THY ART IS MURDER) in „Misery“ sprechen für sich. Insofern kann man den Duisburgern durchaus eine Chance geben. Auch als Deathcore-Muffel.

09.11.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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