California Guitar Trio - Whitewater

Ja, unser internationales Gitarrentrio ist wieder da! Nach einer Best Of 2003 und einem Weihnachtsalbum im jahr davor ist Whitewater die neue Klangreise des Dreigespanns, das vor allem Progfans dank ausgiebiger Touren mit Enchant oder Spock’s Beard bekannt sein dürften. Eher weniger bekannt dürfte die Tatsache sein dass keiner der drei Gitarristen wirklich aus Kalifornien kommt oder dass zu jedem Weißwasser-Song auf der offiziellen Guitar Trio Homepage ein tatsächlich essbares Kochrezept notiert ist; aber die Truppe hat ihren sympathischen Humor eben noch nicht verloren. Ein gutes Zeichen für ein gutes Album?
Für Fans sicherlich, denn kompositorisch und spielerisch geht Whitewater absolut in Ordnung. Wieder hat man es hier mit 12 filigranen Erlebnissongs zu tun die zwischendurch immer mal wieder in fremde Gefilde fallen und auch bei SPielzeiten von bis zu 5 Minuten nicht langweilig werden. Gleich der melancholische Opener ‚The Marsh‘ eignet sich perfekt um in alten Zeiten zu schwelgen, während der Titelsong oder das herrliche ‚Cosmo Calypso‘ eher zum Entspannen einläd. Ebenso gelungen ist das kraftvolle letzte Drittel der Scheibe, bevor diese dann mit dem Doors-Cover ‚Ghost Riders on the Storm‘ lässig beendet wird.
Im Prinzip also alles prima, wenn man die vom Label versprochene Klangreise nur etwas bestimmter durchgezogen hätte. Während die zweite Hälfte von Whitwater sich nämlich ständig neu entwickelt und in unbekannte Gefilde vordringt, bleiben die ersten 5 Songs eher auf der typischen CGT Melancholieschiene hängen. Sehr schade, denn besonders von so stimmigen und E-Gitarre unterlegten Songs wie ‚Relative Illusion‘ oder ‚Red Iguana‘ am Ende der Platte hätte ich mir mehr Material gewünscht.
So bleibt im Endeffekt ein gutes Guitar Trio Album dass Fans nicht enttäuschen und ebenso wie die restlichen Platten der Band eine Qual für alle Hobbygitarristen sein wird. Alle anderen sollten mal reinhören und sich ihr eigenes Bild machen…