Rock oder Metal auf Spanisch ist sicherlich nicht neu und keinesfalls so exotisch wie Erdbeereis am Nordpol, aber dennoch ist die spanische Sprache schon irgendwie die Ausnahme in der Rockmusik, was ob der grundsätzlich rhythmischen Ausrichtung eigentlich schade ist. Die meisten Stücke der vorliegenden Scheibe rumpeln – und das ist nicht negativ gemeint – irgendwo zwischen MOTÖRHEAD (light), den unvermeidlichen HEROS DEL SILENCIO (mit Eiern) und (den legendären) MURO. „Es El Momento“ kommt zu Anfang stark an BLACK SABBATH erinnernd daher, explodiert dann jedoch zu einer flotten Abgeh-Nummer. Der Titelsong ist eher monoton und kommt wenig spektakulär, wenn auch kraftvoll daher. „Derrotando Miedos“ hingegen könnte auch von Lemmy und Co stammen. Hier treiben die Drums den Rest der Band und vor allem auch mal Sänger Ricardo nach vorne und aus dem Quark. Zu den stärkeren Songs gehört ebenfalls das kurze und knackige „Gran Ciudad“, das schnell in die Beine geht und keinen Rockfan kalt lassen dürfte. Aber leider ist auch der eine oder andere recht belanglose Song auf „Jugando Con Fuego“ zu finden bzw. insgesamt zu wenig Varianz im Songmaterial der Spanier auszumachen. Der Rock/Metal von CALIBRE ZERO dürfte auf der Bühne vermutlich noch eine zusätzliche Dimension gewinnen, die ihm sicher gut zu Gesicht steht. Die interessanterweise im Infotext genannten Reminiszenzen an frühe METALLICA konnte der aufgeweckte Rezensent allerdings nicht finden…
Als Bonus ist noch ein Videoclip des Songs „Rock Hasta Morir“ auf der Veröffentlichung zu finden. Nimmt man den höchst durchschnittlichen Sound, die über weite Strecken fehlende Abwechslung und den recht farblosen Sänger als Kriterien, so bleibt ein nur geringfügig über den Dunstkreis des Gewöhnlichen hinausblickendes Album übrig. CALIBRE ZERO aus Madrid mögen bereits mit dem Feuer spielen, sind aber sicher noch kein (musikalischer) Flächenbrand.
Kommentare
Sag Deine Meinung!