Caleya - These Waves Will Carry Us Home
Review
Post-Hardcore ist ein oft zu unrecht missachtetes Genre. Allein das Hardcore in der Bezeichnung ist irreführend und wirkt auf einige mit Sicherheit abschreckend, dabei gibt es bis auf die Shouts kaum Ähnlichkeiten. CALEYA sind wieder eine Band aus diesem Bereich, die viel Potenzial und Klasse offenbart, aber denen der große Durchbruch wohl nicht gelingt.
Leider, denn wenn „These Waves Will Carry Us Home“ eins ist, dann stilübergreifend. Tonnenschwere Doom-Riffs treffen auf wunderbar verträumte Post Rock Parts und werden von aggressiven Shouts begleitet. Auch die Produktion ist weitestgehend passend, etwas verwaschen, aber manchmal ein klein wenig zu dünn werden die sieben Stücke ordentlich verpackt. Dass CALEYA Vergleiche zu CULT OF LUNA oder den weniger großen TEPHRA nicht scheuen müssen beweisen sie über weite Strecken ihres Debüts. Ab und an schleichen sich einige anspruchsvollere Passagen ein, die zunächst sperrig wirken, sich im Endeffekt aber soweit entwickeln, dass sie das Album abwechslungsreich gestalten. Neben den recht tiefschürfenden Doom Parts gibt es immer wieder auflockende Melodien, die nichts anderes als schön sind und direkt ins Ohr wandern – wunderbar. Favoriten auszumachen ist schwierig, aber „The Sirens Song (Out in Her Cold Arms)“ zum Beispiel lädt zwischendurch zum Mitgrölen ein und ist auch so mehr als einprägsam. Aber auch „Marching In The Rythm Of A Dreamer’s Heart“ kann mit seinen ausschweifenden ruhigen Parts, die sich mit teils deftigen Gitarrenwänden abwechseln, durchaus was reißen.
Insgesamt ist „These Waves Will Carry Us Home“ aber ein Gesamtkunstwerk, dass man nicht auseinanderreißen soll, das sowohl gewaltig als auch verträumt und schön ist. Ein Album also, das den Drahtseilakt zwischen Ruhe und Härte spielerisch schafft und auch sonst ganz, ganz viel zu bieten hat, Gänsehaut-Momente inklusive. Wer neugierig ist, zuschlagen, auch wenn die Vocals sicher den ein oder anderen abschrecken!