CALES ist ein Projekt des tschechischen Multiinstrumentalisten Petr „Blackie“ Hosek. Mit „KRF“ bringt er sein fünftes Album heraus. Unterstützt wird er bei seinen Werken gelegentlich von Gastmusikern, bei „KRF“ spielt er aber wohl alle Parts selbst ein. Für das Songwriting zeichnet er logischerweise ebenfalls alleine verantwortlich.
Blackie (oder auch Blackosh) war schon in den Black-Metal-Bands CRUX und ROOT aktiv. In seinem Solo-Projekt CALES regiert aber ein epischer Dark Pagan Metal, wie er den Stil selbst bezeichnet. In Wahrheit fließen da aber noch viel mehr Einflüsse ein. Die Riffs sind regelmäßig vom traditionellen Metal inspiriert. Tempo und Groove sind oft von einer doomigen Walze bestimmt. Die Melodien haben ihre Anleihen vom Folk Metal (mit teilweise keltischem Einschlag), während die düsteren, mitunter mystisch oder okkult erscheinenden Hooks ihren Ursprung vom Dark Metal beziehen.
Diese Mischung hat aber ihren Reiz. Die Melodien mit ihrer Epik und Mystik gehen gut ins Ohr, die Riffs versprühen Energie, die Licks sind ideenreich und der Groove ist kraftvoll. Schwächen gibt es nur beim Gesang. Die harschen Vocals wirken etwas halbgar, während dem cleanen Gesang Ausdruckskraft und Charakter fehlt.
Kompositorisch hat Blackosh einige gute Ideen auf Lager. Richtig schlechte Stücke gibt es auf „KRF“ nicht, allerdings auch keine ganz großen Hits. Die einzelnen Songs schenken sich nicht viel, so dass es schwierig ist, wirkliche Anspieltipps zu nennen. Mir gefallen das vielschichtige „Resolution“, das etwas geradlinigere und druckvolle „Song Of Outlaws“ und das besinnlich-melodische, mit einigen unerwarteten Einflüssen aufwartende „Legacy Of Honour“ am besten.
„KRF“ ist ein bodenständiges Pagan-Werk. Songwriting und Instrumentalbereich sind in Ordnung. Die Produktion ebenfalls. Mit etwas besserem Gesang wäre vielleicht ein Pünktchen mehr dringewesen. So reicht es aber insgesamt nur für einen Platz im Mittelfeld.
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