Cadaverous Condition - Burnt Brightly Alone

Review

Der heutzutage etwas irreführende Bandname macht keinen Hehl daraus, dass die Österreicher CADAVEROUS CONDITION im Jahre 1990 als Grindcore-Kapelle an den Start gingen. Aber schon früh hat sich das Quartett stilistisch geöffnet und zu einer recht eigenständigen Ausrichtung gefunden, die ihnen ziemlich ungewöhnliche Kategorisierungen wie etwa „Death Folk Metal“ einbrachte.

Auch das neue Werk „Burnt Brightly Alone“ zeigt die Grazer unter Mithilfe diverser Gastmusiker wieder ein breites Feld abdeckend. Dieses reicht von an die großartigen alten PYOGENESIS zu „Waves Of Erostasia“-Zeiten erinnernden Doom-Death-Nummern à la „Ghost“ oder dem besonders starken „Shine Unseen, Then Disappear“ und Death-Rock („Driftwood“) über klassische Todesblei-Brecher – etwa das kraftvoll treibende „Order Of The Forlorn“ – bis hin zu von Akustikgitarre getragenem Death-Folk wie „Into My River“. An sich ist das alles sehr ansprechend umgesetzt, doch der zu gleichförmige Gesang Wolfgang Weiss‘ sorgt für leichte Abstriche in der B-Note: Während das nicht sonderlich finstere Geknurre zu den schleppenden beziehungsweise gemäßigten Stücken vorzüglich passt und auch bei den Folk-Kompositionen durchaus funktioniert, erscheint es bei den heftigen Attacken etwas zu zahm – ein paar energische Schreie und Grunzer (über das bloße Wiedergeben der Texte hinaus) hätten die Grummel-Griesgram-Darbietung sicherlich aufgewertet.

Als herausstechendste Nummer des Albums entpuppt sich übrigens die stimmungsvolle THE DECEMBERISTS-Nachspielversion „We Both Go Down Together“, bei der der leidvolle Klargesang von Gastmusiker Mark Breyer (SKOOSHNY) die raue Phrasierung deutlich kontrastiert und zeigt, dass mit variablerem Gesang noch mehr möglich gewesen wäre.

Insgesamt scheint der Folk-Anteil auf „Burnt Brightly Alone“ im Vergleich zu älteren Alben leicht vermindert, was aber vielleicht auch daran liegt, dass die folkigen Versatzstücke stärker eingewoben wurden und so ein homogenerer Eindruck entsteht. Ein Death-Metal-Gerüst zugrunde legend und es mit Elementen aus Folk, Doom und Rock auskleidend, gelingt CADAVEROUS CONDITION so ein sehr abwechslungs- und detailreiches Werk mit einer ganzen Handvoll wirklich packender Stücke, das lediglich in den besonders harten Passagen noch ein bißchen mehr Feuer im Gesang hätte vertragen können.

22.09.2011

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