Cadaveres De Tortugas - Versus

Review

Schildkrötenkadaver…als Samurai gekleidet…oder doch eher eine morbide Mischung aus SEPULTURA/SOULFLY und ILL NINO, beheimatet in Ungarn, die gleichermaßen auf englisch und spanisch singt? Mit schon zahlreichen Platten im Rücken, bringen Cadaveres De Tortugas ihr musikalisches Schaffen im Infoschreiben gezielt auf den PUNKT: „energetische Mischung aus 80er Bay Area Thrash, New York Hardcore und HipHop-Grooves, vervollständigt mit einem Schuss Punk-Attitüde.“
Doch fallen einem schon beim ersten Durchgang zwei Dinge deutlich auf: Den oberen Satz kann man so nicht stehen lassen, und: Der cleane Gesang glänzt durch seichte, ja fast schon motivationslose Drucklosigkeit. Zur Feier des Tages wird dieser in den Refrains ausgiebig durchexerziert („Let Us Live“) und findet seinen Höhepunkt in der abschließenden Ballade „Symbol Of Silence“. Wenn Songnamen für sich sprechen…
Andererseits werden zufriedenstellend groovende Riffs („Escape Song (Release My Demons“) – schöner Reggae Part!) mit an Soulfly erinnernde Tribal Beats untermalt („Last Warning“), die in der Gesamtstruktur der Songs mit den souverän rau eingesetzten Vocals den Höhepunkt bilden. Zur Freude aller wird dies kaum kreativ und auf Nummer sicher fortgeführt, so dass einem das Gesamterscheinungsbild wie eine versandete, (auch produktionsbedingt) mittelmäßig entschärfte Version der oben genannten Bands vorkommt. Cadaveres De Tortugas haben durchaus ihre Existenzberechtigung, doch so wird sie auch nach 10 Alben kaum jemand registrieren.

01.09.2005

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