Schon mit seinem Erstlingswerk „Neural Dysorder Syndrome“ konnte das Ein-Mann-Projekt C-DRONE-DEFECT in der Elektroszene auf sich aufmerksam machen, überzeugte dieses doch mit treibenden & knallharten Elektrostampfern im Stile von Suicide Commando oder älteren Wumpscut-Veröffentlichungen. Mit „Nemesis“ folgt nun der zweite Streich der Band und kein geringerer als Daniel Myer, bekannt von Haujobb und zahlreichen weiteren Elektroprojekten, zeichnete sich für die Produktion verantwortlich. Und das Ergebnis kann sich auch diesmal sehen lassen, denn „Nemesis“ steht dem ersten Album in nichts nach – im Gegenteil, der Sound von C-DRONE-DEFECT wirkt nun professioneller und die Songs ausgereifter. „Nemesis“ bietet modernen und harten Elektro im Stil der angesprochenen Bands, weitere Vergleiche zu Bands wie Solitary Experiments oder Davantage liegen nahe – energiegeladene Elektrotracks mit hoher BPM-Zahl, Sprachsamples und verzerrten Vocals reihen sich aneinander. Dabei bleibt die Melodik nicht auf der Strecke, diese droht jedoch häufig im Klang- und Vocodergewitter unterzugehen. So gibt es neben den positiven Eindrücken zu „Nemesis“ leider auch Schattenseiten. Neben den angsprochenen, im „Lärm“ untergehenden Melodien sind in meinen Ohren die immer wieder eingestreuten Gitarrenriffs sehr störend, die nicht so richtig in das Klangbild passen wollen und den Sound unnötig „rockig“ machen. Liebe Elektrobands, lasst doch bitte die Gitarren weg, denn in 9 von 10 Fällen passt das einfach nicht zusammen ! So werden einige Tracks durch die Gitarren leider „versaut“ und machen diese unnötigerweise noch härter als sie eigentlich schon sind. Schade, die Gitarren raus – die Melodien mehr betonen und „Nemesis“ wäre ein echter Elektrokracher des Jahres geworden. So bleibt unter dem Strich ein nur durchschnittliches Album, das es schwer haben dürfte, sich gegen andere Elektro-Veröffentlichungen zu behaupten.