C-Drone-Defect - Dystopia

Review

So richtig im Konzert der Großen hat das deutsche 1-Mann-Projekt C-DRONE-DEFECT noch nicht mitgespielt und das obwohl die beiden ersten Alben „Neural Dysorder Syndrome“ und „Nemesis“ wahrlich keine schlechten Scheiben waren. Vielleicht ändert sich dieser Geheimtipp-Status ja nun mit dem dritten Album von Mastermind Marc Horstmeier, das auf den Namen „Dystopia“ hört und eine düstere Endzeitvision musikalisch umsetzt.

Vor allem die ersten beiden Songs „Rebellis“ und „Morituri Te Salutant“ legen die beklemmende musikalische Grundlage für den weiteren Verlauf von „Dystopia“. Verzerrte Vocals und harte Beats bestimmen zwar auch den Sound dieser Songs, es sind jedoch vielmehr die atmosphärischen und schwermütigen Synthiepassagen, die über allem schweben und den Songs diese bedrückende Endzeitstimmung verleihen. Kommen dann noch wie zu Beginn von „Morituri Te Salutant“ sakral-orchestrale Elemente und verschachtelte Sounds hinzu, wird man unweigerlich in diese düstere Klangwelt hineingezogen.

Diese Stimmung zieht sich im weiteren Verlauf dann auch durch das komplette Album, mal wird das Tempo etwas angezogen („Mente Videbor“, „Orpheus“), mal rücken ebenso düstere Gitarrenriffs etwas mehr in den Vordergrund („Aegri Somnia“) – stets haben die Songs trotz aller Aggressivität jedoch etwas Hymnisches und Anmutendes an sich. Atmosphärisch unheimlich dicht präsentiert sich „Dystopia“ bis zu den letzten Momenten und vor allem die drei abschließenden Tracks hinterlassen vor dem geistigen Auge des Hörers nochmals eine verlassene und zerstörte Welt voller Hoffnungslosigkeit.

Wer in den Genuss der limitierte Erstauflage kommt, kann sich „Dystopia“ dann umgehend nochmals zu Gemüte führen, da diese eine Bonus-CD enthält, auf der alle Songs nochmals in der gleichen Reihenfolge vertreten sind – diesmal allerdings in Remixen von Bands wie XP8, LIFE CRIED oder ASHBURY HEIGHTS. Klingt vielversprechend, leider lag die Bonus-CD für diese Rezension jedoch nicht vor.

„Dystopia“ ist mit Sicherheit nicht so massentauglich wie andere Veröffentlichungen im Dark Elektro-Genre, doch gerade deswegen sollte man sich diesem Album mit gebührender Aufmerksamkeit widmen, da es im Rahmen der von C-DRONE-DEFECT entworfenen Klangwelten unheimlich viel zu entdecken gibt.

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24.12.2009

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